Auszeichnung: Gerhard Matt erhält diamantenen Meisterbrief / Nicht nur im Handwerk engagiert
50 Jahre ist er Meister, seit 60 Jahren im Friseurhandwerk tätig: Dafür ist Gerhard Matt nun mit dem diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer Freiburg ausgezeichnet worden.
Steinach. Als Gerhard Matt im Jahr 2001 sein Friseurgeschäft nach fast 40 Jahren seinem Sohn Armin und dessen Ehefrau Renate übergab, war dies ein großer Meilenstein in seinem Leben, aber keinesfalls der Abschied vom Beruf. Denn bis heute bedient er regelmäßig auch weiterhin einen treuen Kundenstamm. "Erfüllte Arbeit ist positiv und dafür bin ich sehr dankbar. Ich liebe meinen Beruf sehr und bin froh, dass ich ihn schon so lange ausüben darf", bekennt der Friseur mit Leib und Seele aus tiefer Überzeugung.
Nach dem Besuch der Schule war Matt klar, dass er das Friseurhandwerk erlernen wollte. Denn sein Vater Ernst führte in Steinach bereits ein Geschäft. Er ging beim bekannten Friseurmeister Erwin Leisinger in die Lehre. Beim Hornberger Ehrenbürger und Schriftsteller des "Hornberger Schießens" erlernte er von 1956 an er den Beruf von der Pike auf.
Eigentlich wollte er nach seiner Ausbildung Erfahrungen in der Fremde oder gar im Ausland sammeln, jedoch erforderte der frühe Tod seines Vaters den Einsatz im eigenen Geschäft. Zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester bewältigte er somit schon sehr früh die Aufgaben, die ihm gestellt wurden.
Die Meisterprüfung auf der Meisterschule in Weiden/Oberpfalz bestand er 1964 mit ausgezeichneten Ergebnissen. Dieses Jahr wurde für ihn auch zum Schicksalsjahr. Matt bekam das Geschäft offiziell übertragen und heiratete mit Isabella eine Frau, die den Beruf der Friseurin ebenfalls erlernte. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor, von denen drei das Friseurhandwerk erlernten. Das Geschäft wird also bereits in der dritten Generation weiter geführt. Mehrmals wurde das 1966 erstellte Geschäftshaus umgebaut und modernisiert.
Bald wurden auch Gerhard Matts Kollegen auf den engagierten Geschäftsmann aufmerksam. Sie wählten ihn zum stellvertretenden Obermeister und nach 20 Jahren sechs Jahre lang zum Obermeister der Innung.
Aber Matt schaute auch über "Kamm und Schere" hinaus. 14 Jahre lang bestimmte er im Gemeinderat mit seiner Erfahrung die Geschicke des Städtchens mit. Dem Vorstand des Tennisclubs stand er ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite. "Zeiten, die ich nicht missen möchte in meinem Leben, die aber abgeschlossen und vorbei sind", hält er zufrieden Rückschau.
Wenn die Gesundheit auch weiterhin mitmacht, wird der nun fast 75-Jährige seiner beruflichen Tätigkeit, die er sehr liebt, treu bleiben. Gartenarbeit, Wandern mit Gleichgesinnten, der Umgang mit dem Computer und ab und zu ein gutes Viertele Rotwein mit seiner Frau Isabella füllen seine Freizeit aus. Hinzu kommt noch die Zeit, die er seiner Familie mit seinen Enkelkindern widmen möchte.