Bürgermeister Frank Edelmann. Landtagsabgeordneter Helmut Rau und Ortsvorsteher Erich Maier besichtigten das "Haus der Vereine". Foto: Reutter

Themen im Wahlkreis haben Priorität. Helmut Rau hält Realisierung für wichtig. Dank für Unterstützung.

Steinach - Helmut Rau wird für die CDU zwar bei den Landtagswahlen in einem Jahr nicht mehr antreten, aber die Themen in den Gemeinden seines Wahlkreis interessieren ihn immer noch brennend. Daher war er gestern in Steinach zu Gast, wo er sich unter anderem zur Abfahrtsthematik äußerte.

Bürgermeister Frank Edelmann (CDU) wollte das Treffen nicht als Abschiedszusammenkunft titulieren., "Aber so ein bisschen ist es das schon", sagte Rau, der nach 24 Jahren im Landtag für die nächste Amtsperiode nicht mehr antreten wird (wir berichteten). Dies hinderte ihn aber nicht daran, sich über wichtige Themen zu informieren, Stellung zu beziehen und falls möglich, Unterstützung anzubieten.

"Das wird noch ein heißer Kampf", kommentierte Rau die derzeitige Diskussion über die Umsetzung einer B 33-Abfahrt. Die Abfahrtsforderung habe er immer unterstützt und halte die Realisierung auch nach wie vor für wichtig. Über die "nicht einfache Gemengelage" nach dem ablehnenden Bürgerentscheid zur Erweiterung des Interkom-Gebiets hatte ihn Edelmann informiert.

Zudem waren kurzfristig auch noch Werner Bühler (TSB-Türsysteme) und Mathäus Armbruster (Firma Armbruster) zum eigentlich als Pressetermin gedachten Austausch gekommen. Sie unterstrichen mit ihrem kurzen Besuch die Wichtigkeit der Abfahrt für die Firmen im Gewerbegebiet Interkom/Bildstöckle. Daneben berichteten sie und Edelmann, dass sich bislang die Hoffnung, dass diejenigen, die gegen eine interkommunale Erweiterung kämpften, sich nun für eine kommunale Erweiterung und die Abfahrt einsetzen, nicht erfüllt habe.

"Die Situation bei der Bahnunterführung ist sehr, sehr schlecht und ist auch gefährlich für Radfahrer", sagte Bührer und fragte an, ob es bis zur Realisierung einer Abfahrt hier auch kurzfristig eine Verbesserung geben könnte. Edelmann sagte dazu, dass eventuell eine Ampellösung kommen könnte, um so Begegnungsverkehr in der engen Unterführung zu verhindern. Belastbare Zahlen, was eine neue Unterführung kosten würde, habe er aber nicht.

Rau stellte fest, dass Stand heute der Industrialisierungsgrad im Kinzigtal und das Angebot an Arbeitsplätzen gut sei, "aber das ist zerbrechlich". Wenn man daher die Bemühungen um Verbesserungen und Neuerungen einstelle, sei auch eine schrittweise Deindustrialisierung möglich, die dann auch Folgen auf das soziale Gefüge habe. Daher fand er es gut, dass Bühler und Armbruster ihr Anliegen vortrugen und sich zusammen mit anderen engagieren.

Unterstützen will Rau die Gemeinde auch, sofern bei der Umsetzung des Landessanierungsprogramm mit dem Großprojekt Rathaus noch weitere Mittel nötig sein sollten. "Eine Aufstockung ist hier sicher möglich", sprach er aus seiner langjährigen Erfahrung mit solchen Förderprogrammen. Die "tollen Ideen", die es für die Ortsmitte gibt, hatte ihm zuvor Edelmann erläutert und dabei auch auf das marode Rathaus verwiesen. Genauere Information hierzu werde es in der nächsten Gemeinderatssitzung geben.

Zur Schulthematik, die während des "Wahlkampfs" zum Bürgerentscheid hochgekocht war, äußerte sich Rau ebenfalls. "Das Schulhaus würde heute ansonsten leer stehen", meinte er zu der damaligen "richtigen Entscheidung", die Werkrealschule aufzugeben und sich dafür die Förderschule zu sichern. Auch eine CDU-geführte Regierung hätte die ganzen kleinen Werkrealschulen nicht erhalten können. "Schließungen gehören einfach dazu", sagte Rau mit Blick auf den Rückgang der Schülerzahlen.

Zu Welschensteinach gab Edelmann zudem Infos zum geplanten Dorfladen, während Ortsvorsteher Erich Maier (CDU) die Offenhaltung und Gemeinschaftsställe als wichtige Themen nannte. "Wenn wir da nicht machen, lauft uns das davon", meinte Maier.

Edelmann und Maier bedankten sich abschließend bei Rau für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner. bei dem sie die Anliegen der Gemeinde immer in guten Händen gewusst hätten.

Rau entgegnete, dass ihm die "Verankerung an der Basis" immer wichtig gewesen sei und er gerne der Gemeinde geholfen habe.

Nach dem Pressegespräch führten Edelmann und Maier Rau noch zum "Haus der Vereine", der Allmendhalle und zur Schloßbergherberge, die während Raus Abgeordentenzeit durch Landesmittel mit finanziert wurden.