Solist Lukas Griesbaum glänzte mit seinem perfekten Posaunensolo. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Musikkapelle Welschensteinach stellt Darbietung unter das Motto "Romanzen"

Mit anhaltendem Beifall bedacht worden ist das Jahreskonzert der Musikkapelle in der voll besetzten Allmendhalle. Es stand unter dem Motto "Romanzen" zur Erinnerung an die Werke von William Shakespeare anlässlich dessen 400. Todesjahrs.

Welschensteinach. Mit einer Auswahl zeigte die Kapelle mit ihren 54 Musikern, darunter drei Gastspieler aus Oberweier, unter der Stabführung ihres Dirigenten Adam Kalbfuß ihr hohes Können und ihren bemerkenswerten Leistungstandard. Gleich in der ersten Darbietung in Vincenzo Bellinis Oper "Romeo und Julia" wurde der Tod der zwei unglücklicher Liebenden lautmalerisch zum Ausdruck gebracht. Leise beginnend, gesellte sich Register um Register dazu bis hin zur vollen Klangentfaltung aller Instrumente.

Im Konzert für Posaune und Orchester, das der herzoglich-sächsische Hofmusikers Friedebald Gräfe zur Ehre von Shakespeare erstellte, setzte Solist Lukas Griesbaum gleich ein dickes Ausrufezeichen. Diese vor allem technisch und inhaltlich sehr anspruchsvolle Komposition war sozusagen ein "Konzert im Konzert". Einfühlsam die Stimmung wiedergebend, perfekt in der Beherrschung der Höhen und Tiefen des Instruments wurde der vollendete Vortrag des jungen Musikers mit einem Riesenapplaus belohnt.

Was hat der weltberühmte "Hochzeitsmarsch" von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit Shakespeare zu tun? In dessen "Ein Sommernachtstraum" werden am Schluss gleich drei Liebespaare getraut. Grund genug für einen würdigen Marsch. Die Musiker entfalteten bei der Darbietung dieses Stücks die ganze Bandbreite ihres Könnens. Zum 300. Geburtstag des großen Dichterfürsten schrieb der böhmische Romantiker Bedrich Smetana einen vielgespielten Marsch, den die Kapelle nach der Pause eindrucksvoll zu Gehör brachte.

Eine Auswahl der unsterblichen Melodien aus dem weltbekannten amerikanischen Musical "West Side Story" bedachte das Publikum mit lange anhaltendem Applaus und Beifallsrufen. Hintergrund für Leonard Bernsteins Musik war die Geschichte von Romeo und Julia. Von dem zart-hingehauchten "Maria" über das romantische "Somewhere" bis zum rassigen "America" als Finale traf die bestens aufgelegte Kapelle mit ihrem Dirigenten nicht nur die Stimmung des Stücks, sondern auch den Geschmack der begeisterten Zuhörer.

Keine leichte Kost war dann die Filmmusik zum britischen Filmdrama "Henry V" von Patrck Doyle nach Shakespeares gleichnamigem Stück. Die Musiker meisterten jedoch alle Klippen sehr gut. Das Ganze wirkte dann auch wie aus einem Guss.

Moderatorin Erika Klausmann verstand es hervorragend, die jeweiligen Musikstücke im Zusammenhang zum Thema "Romanzen" und zu Shakespeare verständlich und informativ darzustellen.

Nach den verschiedenen Dankadressen von Vorstand Josef Meßmer erhielten die lange applaudierenden Besucher die geforderten Zugaben. Sie setzten damit den Schlusspunkt hinter ein bemerkenswertes Konzert. Über die Musiker-Ehrungen, die im Rahmen des Konzerts stattfanden, berichten wir morgen.