Foto: TV Steinach

Jubiläum: Turnverein wird 50 Jahre alt. Bemerkenswert: Von Anfang an gibt es einen Pressewart.

Steinach - Der Steinacher Turnverein feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Nach der großen Turngala im April und dem Familiensonntag im Juli blickt der SchwaBo auf die Anfänge von Steinachs größtem Verein und dessen Entwicklung.

Bereits zur Gründungsversammlung am 1. Juli 1966 waren 57 Steinacher gekommen, die entweder der Vorstandschaft des Sportvereins angehörten oder am Turnen, Spielen und dem Sport interessiert waren.

"Damals war noch gar nicht klar, ob das Turnen eine weitere Abteilung im Steinacher Sportverein werden soll, oder ob es einen eigenständigen Verein geben wird", erzählt TV-Vorstand Ursula Hildbrand.

Abstimmung war geheim

In geheimer Abstimmung sei schließlich für einen eigenen Verein votiert worden, die Wahl der Vorstandschaft habe der damaligen Sportverein-Vorsitzende Bernhard Müller geleitet.

Als ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Turnvereins hätten die Anwesenden Bürgermeister Helmut Belli gewählt, sein Stellvertreter wurde Baptist Schwendemann, Schriftführer der damalige Ratschreiber Harald Frinkes. Der erste Oberturnwart war Alfred Dürrhholder und zum Kassenwart wurde schließlich Günter Roth gewählt.

Im Schwarzwaldturngau wurde im August 1966 von der Vereinsgründung mit 140 Mitgliedern berichtet. "Was ich bemerkenswert finde", meint Ursula Hildbrand und lacht: "Neben dem Gerätewart August Dold wurde mit Friedhilde Keller bereits in der Gründungsversammlung eine Pressewartin gewählt." Und noch heute leite Keller eine der Frauenriegen im Verein.

Turnbetrieb ab Oktober

Der Turnbetrieb sei damals nach Fertigstellung der Halle im Oktober 1966 aufgenommen worden, schon damals waren 214 Mitglieder dem neuen Verein beigetreten.

Im Dezember des Folgejahres zählte der Verein bereits 316 Mitglieder, von denen 160 jünger als 18 Jahre alt waren.

Heute zählt der Verein 692 größtenteils aktive Mitglieder, von denen 280 Kinder- und Jugendliche unter 18 Jahren sind. Einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung des Turnvereins hätten die TGM und TGW (Turngruppen-Meisterschaft und –Wettbewerb), wie Ursula Hildbrand beschreibt.

1985 habe sie den Turngruppen-Wettbewerb selbst kennen gelernt, die erste Teilnahme des TV-Steinach reiche bis ins Jahr 1987 zurück. Seither werde jährlich sehr erfolgreich an den entsprechenden Meisterschaften teilgenommen.

Das Besondere daran seien – im Gegensatz zum üblichen Leistungsturnen – die Gemeinschaft und der Teamgeist mit Elementen, bei denen die Teilnehmer aufeinander angewiesen wären. Aus acht Disziplinen werde ein Vierkampf zusammengestellt, der Steinacher Turnverein beteilige sich beispielsweise mit Medizinball-Weitwurf, dem Singen der Eigenkomposition über das Backen einer Schwarzwälder-Kirschtorte oder mit Tanzen.

Lohnenswertes Ziel

Für die jungen Turner im Verein sei es ein lohnenswertes Ziel, in die Mannschaften zu kommen, weil mit der Teilnahme auch immer deutschlandweite Reisen verbunden wären. "Mit den Jahren entsteht ein fester Zusammenhalt und eine familiäre Dynamik, die innerhalb der Gruppen gelebt wird", weiß Ursula Hildbrand aus Erfahrung.

Viele der heute etwa 50 Übungsleiter seien aus den TGM und TGW-Gruppen hervorgegangen. Für diese sei es auch eine Selbstverständlichkeit, sich am Programm des jährlichen Turnerballs und der Nikolausfeier zu beteiligen. "Solange dieser Virus der Begeisterung im Verein gehalten werden kann, sind wir für die Zukunft gut aufgestellt", blickt die TV-Vorständin voraus.

Mit einem Tag rund um die Gesundheit wird am 17. September auf dem Gelände des Steinacher Sportvereins der dritte Baustein der Jubiläumsfeierlichkeiten begangen.