Das Heilige Grab, ein einzigartiges und seltenes Zeugnis der Frömmigkeit, ist über die Kar- und Ostertage in der Bierlinger St. Martinuskirche im Chorraum ähnlich einer Theaterkulisse aufgebaut. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Auferstehung wird symbolisiert

Das Heilige Grab, ein einzigartiges und seltenes Zeugnis der Frömmigkeit, ist über die Kar- und Ostertage in der Bierlinger St. Martinuskirche im Chorraum ähnlich einer Theaterkulisse aufgebaut.

Starzach-Bierlingen. Am vergangenen Mittwoch holten zwölf Helfer mit dem zweiten Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, Gebhard Breil, die bis zu drei Meter hohen Tafeln vom Lagerraum im Kirchturm und stellten sie nach einem komplizierten Gerüstplan auf.

In mehreren hintereinander gestuften Ebenen erweckt es den Eindruck, man befinde sich in einem herrlichen Grab. Mehrere Bildergruppen werden puzzleartig ineinander gefügt und erzählen eindringlich vom Leiden und Sterben Jesu. So ist u. a. die Szene der Geißelung und der Dornenkrönung beeindruckend dargestellt.

Ganz plastisch wirkt am Karfreitag die Grabesszene. Der Leichnam Jesu wird von zwei römischen Soldaten bewacht. Darunter fällt der Blick in den Ort der Verdammnis, in dem Menschen in lodernden Flammen gezeigt werden.

Am Ostermorgen steht dann der Auferstandene siegreich im Hintergrund. Früher erlebten die Gläubigen bei der festlichen Feier der Osternacht, wie der Leichnam langsam verschwand und bei dem Lied "Christus ist erstanden" der Auferstandene am Ende des mit glitzernden, bunten Glaskugeln ausgeschmückten Grabes glanzvoll erschien.

Das heilige Grab in Bierlingen ist ein gutes Beispiel dafür, dass Geschmäcker und Frömmigkeitsformen im Laufe der Geschichte einem mehrfachen Wandel unterworfen sind.