Sehr interessant fanden die Ausflügler die Fallstellen, kleine Stauwehre, die die Kinder schließen durften und so den Bach anstauten. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferienprogramm: Viel Lehrreiches mit Monika Laufenburg / Eine Schnecke legt pro Stunde 4,2 Meter zurück

Starzach. Ein weiteres Highlight der Ferienbetreuungszeit war für neun Starzacher Schulkinder und drei Betreuerinnen die Wanderung steil bergab von Bierlingen nach Börstingen, wo sie von Monika Laufenberg, Vorsitzende des Fördervereins Heimat und Kultur in Börstingen und BANU-zertifizierte Neckar-Landschaftsführerin, am Rathaus schon erwartet wurden.

Bevor die Exkursion unter dem Motto "Landschaft Lesen Lernen" startete, wurde die Gruppe mit einem "Augenöffner" ausgestattet.

Im Tempo einer Schnecke, die in einer Stunde immerhin 4,2 Meter zurücklegt, und mit großen, wachsamen Augen konnte man die schöne Natur im Neckartal wahrnehmen.

Gleich beim Dorfplatz beobachteten die Kinder, wie frisches, herrlich kühles Wasser (zehn Grad Celsius) aus einer gefassten Quelle vom Berg herab heraussprudelt und durch einen kleinen Bachlauf Richtung Tal fließt. Monika Laufenberg erklärte, dass das Gestein in dieser Gegend wie auch das Schneckenhaus aus Kalk besteht. Anhand eines Versuchs hat sie demonstriert, wie eine starke Säure Löcher in den Kalkstein frisst.

Saurer Regen und Säuren fressen Löcher in den Boden

Über Tausende von Jahren haben sich durch sauren Regen und andere Säuren Löcher gebildet und dem Wasser Austrittsstellen geschaffen.

Im Park des Schlosses, ebenfalls im Besitz von Baron Max-Richard von Rassler, konnte man das Wasser, das zuvor unterirdisch die Hauptstraße überquert, wieder entdecken. Dort speist es zwei aufgestaute Fischteiche und fließt anschließend weiter in einem kleinen Bachlauf durch den Park und durch Streuobstwiesen in Richtung Neckar.

Hier ging’s barfuß abwechselnd im Bach und auf der Wiese dem Wasser entlang.

Sehr interessant fanden die Ausflügler die Fallstellen, kleine Stauwehre, die die Kinder schließen durften und so den Bach anstauen konnten.

So wurden früher die Wiesen bei Schnee und Eis überflutet, das Gras konnte im Frühjahr schneller wachsen und somit ein dritter Grasschnitt erzielt werden. Außerdem wurde man auf diese Art und Weise auch die vielen Wühlmäuse los.

Weiter ging es zum Neckarufer, an dem man schöne, vom Fluss abgerundete Kieselsteine zum späteren Basteln und Bemalen sammelte.

Leider verging die Zeit dieser "Forschungsreise" viel zu schnell. Die Kinder und die Betreuerinnen bedankten sich mit großem Beifall und einem kleinen Geschenk bei Monika Laufenberg für die interessante und lehrreiche Exkursion. "Gerne kommen wir im nächsten Jahr wieder", versicherte Martina Trost.

Ein Teil der Kinder wurde von den Eltern abgeholt, der andere Teil marschierte wieder tapfer steil bergauf zurück nach Bierlingen.