Tradition: Kinder und Erwachsenen freuen sich am Martinilicht des Wachendorfer Wanderclubs
Robert Probst ist sehr stolz auf seine Laterne. Schon 30 Jahre in Folge zeigt er sie beim Martinilicht des Wachendorfer Wanderclubs und bereitet damit Kindern und Erwachsenen gleichermaßen am Martinstag Freude, Spaß und Heiterkeit.
Starzach-Wachendorf. So auch am vergangenen Samstagabend nach dem Laternenumzug mit Kind und Kegel um die Zigeunerinsel(Hirtenbrünnle).
Robert Probst, einst langjähriger Vorstand des Wanderclubs, gehört noch zur alten Garde und weiß viel zu berichten: er weiß noch, was "a Bombolespabeier" ist und was "Händschich", "a Hummele" oder "Versle" sind. Er erinnerte auch daran, dass früher der Martinstag Zins- und Zahltag für Knechte und Mägde war und wie sich der Baur auf die kalten Tage des Winters vorbereitet hat, "wenn’s Kraut g’stampft und d’r. Speck im Kamee hin".
Viel zu lachen
Dann ging er zu seiner Hauptaufgabe über und zeigte jedem Besucher seine Laterne und forderte: "Martinilicht, ich leuchte dir ins Angesicht; sag uns allen ein Gedichtlein auf". Natürlich waren alle Wanderclubler, meistens mit einem Spickzettel in der Hand darauf vorbereitet, oft aber ging’s frei Schnauze. Es gab viel zu Lachen. Heitere, fröhliche, nachdenkliche und Begebenheiten aus dem Wachendorfer Alltag waren in Prosa oder strengen Versen zu hören: "Draußa em Wald hot’s a kleis Schneele gschneit, drom isch so kalt, draußa em Wald." oder: Mi friert’s en d’Händ, weil i kei Händschich hao, mi frierts en d Händ und en d’ Füaß au."
Nach der offiziellen Zeremonie saßen die Clubler noch lange bei Zwiebelkuchen und auch Hochprozentigem zusammen. Dabei wurden sie musikalisch von der Kapelle "Leder und Schweiß" richtig in Stimmung gebracht. "S’ war wieder saumäßig schee", freute sich die Vorständin Bärbel Zug am späten Ende und dankte den Mitwirkenden.