Die Wilhelmshöhe wird ausgebaut – allerdings günstiger als ursprünglich geplant. Foto: Eyckeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Erschließung: Ausbau der Wilhelmshöhe kommt in abgespeckter Form / Beitrag liegt bei 25,88 Euro je Quadratmeter Fläche

Die Anwohner wehren sich gegen Erschließungsbeiträge, die Verwaltung hingegen sieht diese als unvermeidlich an. Diese Maximalpositionen mündeten letztlich in einem Kompromiss. Die Anwohner müssen bezahlen, aber nicht so viel, wie ursprünglich gedacht.

Starzach-Börstingen. Der Ausbau wurde letztlich vom Gemeinderat mit sechs Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen – aber eben in einer abgespeckten Version.

So wird die Straße eine Breite von 4,50 (inklusive Gehweg) statt 5,50 Metern erhalten. Für die Anwohner hat dies den positiven Effekt, dass sich die Erschließungsbeiträge um 1,44 Euro je Quadratmeter reduzieren. Bei einem Grundstück mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern ergibt sich so eine Einsparung von 1440 Euro. Der Erschließungsbeitrag liegt nun bei 25,88 Euro je Quadratmeter – anstatt bei 27,32 Euro. Alles in allem kostet das Ganze nun 281 000 statt 307 000 Euro.

Fahrbahn hat nun noch eine Breite von 4,20 Metern

In der abgespeckten Version hat die reine Fahrbahn eine Breite von 4,20 Metern. Da dies beim Begegnungsverkehr problematisch wird, wird eine zwölf Meter lange Ausweichbucht geschaffen. Am Ende der Straße wird ein Wendehammer geschaffen.

Zuvor war die von Bürgermeister Thomas Noé favorisierte "große Lösung" hauchdünn abgelehnt worden. Vier Gemeinderäte stimmten dafür, vier dagegen, einer enthielt sich.

Harald Buczilowski war in der Diskussion zuvor einer der Wortführer für die kleinere Variante. Die abgelegene Straße sei nicht dorfbildprägend, ein großflächiger Ausbau bringe Starzach keinen Vorteil. Aus seiner Sicht spreche nichts für einen Ausbau für eine Summe von 300 000 Euro. Noé hingegen betonte, die Finanzierung durch die Gemeinde oder die Anwohner stehe für ihn an zweiter Stelle.

Er sei immer noch für den Ausbau, denn sonst werde das Problem nur verschoben. Er sprach sich auch für eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern aus, da es sonst Probleme im Begegnungsverkehr von landwirtschaftlichen Fahrzeugen geben könnte. Zudem verwehrte er sich gegen Vorwürfe, er würde Bedenken der Bürger nicht ernst nehmen. Er wisse, dass Erschließungsbeiträge nie erfreulich seien. Aber er komme erst dann zu den Leuten, wenn man wisse, wo es hingehe.

Michael Rilling sah den Ausbauzustand der Straße als ausreichend an, daher reiche es aus, eine neue Tragschicht aufzutragen. "Das hält ewig", war er sich sicher.

Gerhard Hochmann hielt dagegen: "Was sagen wir dann den Leuten, die anderswo ihre Erschließungsbeiträge bezahlt haben?". Das sah auch Noé so, schließlich hätten die Anwohner anderer Straße die Erschließungsbeiträge auch mitgetragen. "Wir wollen aber niemanden wirtschaftlich kaputt machen", unterstrich er.

Patrick Ast sah die Gemeinde in der Pflicht, da sie eine Verkehrssicherungspflicht habe. Zudem sei der derzeitige Zustand nicht gerade toll.

Nach der Abstimmung, die in der abgespeckten Variante endete, gab Noé die weitere Richtung vor. "Nun werden Gespräche mit den Anwohnern geführt, danach folgen die Ausschreibung und die Vergabe der Arbeiten".

Übrigens: Die Anwohner bekundeten großes Interesse an der Sache, kamen sie doch in großer Zahl zur Gemeinderatssitzung. Schließlich geht es für alle um eine gehörige Stange Geld.