Der städtische Tiernotdienst hat in Stuttgart alle Hände voll zu tun. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Wenn in Stuttgart ein herrenloses oder verletztes Tier entdeckt wird, tritt der städtische Tiernotdienst auf den Plan. Die Einsatzzahlen sind konstant hoch. Rund 400 herrenlose Haustiere müssen pro Jahr gerettet werden, dabei handelt es sich nicht nur um Hund, Katze oder Kaninchen, immer häufiger werden auch Exoten angetroffen.

Stuttgart - Wenn ein verletztes oder herrenloses Tier gefunden wird, ist der städtische Tiernotdienst zuständig für die Bergung. Er gehört zum städtischen Vollzugsdienst. Sechs bis acht Mitarbeiter sind abwechselnd unterwegs. Sie alle sind Experten, können Hunde führen und sind zumeist außerdem Jäger. „Unsere Leute gelten als Sympathieträger, denn sie retten Tiere und tun damit Gutes. Die Bürger freuen sich, wenn sie kommen“, sagt Udo Steinicke und lacht. Der Einsatzleiter beim Vollzugsdienst und seine Mitarbeiter können dabei auf ein speziell ausgerüstetes Einsatzfahrzeug zurückgreifen, das nicht nur über verschiedene Boxen verfügt, sondern auch über Fanggeräte bis hin zur Schlangenfangapparatur.

Die Einsatzzahlen sind konstant hoch. Rund 400 herrenlose Haustiere müssen pro Jahr gerettet werden. Sie werden falls bekannt zu ihren Haltern gebracht, andernfalls ins Tierheim. Dabei geht es nicht nur um Hunde, Katzen oder Kaninchen. „Wir treffen immer häufiger auf Exoten“, weiß Steinicke, „vom Wüstenwaran bis zur Würgeschlange ist alles dabei.“ Dazu kommen 300 weitere Einsätze der traurigen Art: Nämlich dann, wenn Haus- oder Wildtiere nach Verkehrsunfällen tot geborgen werden müssen.

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In manchen Fällen kommt aber auch der städtische Tiernotdienst nicht mehr weiter. Immer dann, wenn zusätzliches Wissen oder spezielle Ausrüstung benötigt wird, kommt die Feuerwehr ins Spiel. Das passiert in etwa 100 Fällen pro Jahr. „Das kann die Katze auf dem Baum sein, für die man eine lange Leiter braucht, oder der Dachs, der in einem Rückhaltebecken feststeckt“, so Steinicke. Bei verirrten Wildtieren sind das Forstamt und die Polizei die ersten Ansprechpartner.

Der städtische Tiernotdienst ist täglich zwischen 6 und 22 Uhr im Einsatz und arbeitet kostenlos. Zu erreichen ist er unter der Rufnummer 0711/216-919 00. Für die Rettung von Wildtieren ist das Forstamt unter Telefon 0711/216-889 13 erreichbar. Zwischen 22 und 6 Uhr ist der Tierärztliche Notdienst zuständig. Er hat die Nummer 0711/7 657477, ist allerdings kostenpflichtig.