Carola Fritsch (rechts) im Daycare-Center "Tapologo" (Kindergarten "Ort des Ausruhens") in Botsuna. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit vier weiteren Volontären zum Einsatz in ein unbekanntes Land / Fünf Monate in Botsuna erster Teil

Von Carola Fritsch

St. Georgen. Botsuana? – Wo ist das denn? Diese Frage wird einem oft gestellt, wenn man von Botsuana spricht. Man kann es auch keinem verdenken. Wer das Land nördlich von Südafrika kennt, hat oftmals nur davon gehört, weil es das von AIDS an zweiter Stelle am schlimmsten betroffene Land weltweit ist oder weil es im Norden des Landes das Okavango-Delta gibt, für safarifreudige Touristen ein willkommenes Ziel.

Einsatz im Rahmen von "Jugend für Christus"

Ich war knapp fünf Monate in diesem unbekannten Land im Einsatz und durfte herausfinden, was Botsuana noch so zu bieten hat. Mein Einsatz dort fand im Rahmen der Organisation "Jugend für Christus" statt. Vor unserer Ausreise gab es ein zweiwöchiges Vorbereitungstraining. Danach reiste ich zusammen mit vier anderen deutschen Volontären aus.

Schon in den ersten Wochen wurden wir von einigen Dingen überrascht: An den Hauptstraßen und Autobahnen grasen ganz ungestört Kühe, Ziegen und Esel. Ab und zu kommt es den Tieren in den Sinn, dass das Gras auf der anderen Seite der Straße möglicherweise grüner sein könnte. Und dann ziehen Tierherden ohne große Eile über die Straßen – direkt vor den Autos, die mit hoher Geschwindigkeit angebraust kommen.

An einem normalen Tag zieht kein Motswana traditionelle Kleidung an. Bei einer Hochzeit tragen nur die älteren Frauen blau gemusterte Kleider und dazu blaue Decken über den Schultern.

Auch der erste Einkauf in unserem Dorf Mochudi kam ganz anders als erwartet. Für das große Dorf gibt es drei kleine Supermärkte und jede Menge kleine Stände, an denen Tomaten, Kohl und Kartoffeln verkauft werden. Wir hatten mit einem lauten, chaotischen Straßenmarkt gerechnet.

Preise in Supermärkten höher als in Deutschland

Kleidung und Krimskrams gibt es zuhauf in den kleinen, meist von Chinesen oder Indern geführten Läden. Die Preise in den Supermärkten sind überraschenderweise meist höher als in Deutschland.

Nur öffentliche Verkehrsmittel sind günstiger, aber auch enger: Bei der Fahrt mit einem Kleinbus zahlt man für eine festgelegte Strecken innerhalb der Stadt rund 35 Cent und muss sich mit 15 anderen Leuten auf die Sitzplätze quetschen. So viel zu den ersten Eindrücken.

Meine Arbeit bestand zu Anfang darin, Bibelkreise an verschiedenen Schulen in der Hauptstadt Gaborone mitzuleiten und einen Nachmittag für die Kinder in der Blindenschule in Mochudi zu gestalten. In der Blindenschule gefiel es mir so gut, dass ich bald schon zwei Mal in der Woche hinging (wird fortgesetzt).