Helmut Wachtelborn freut sich auf einige Runden mit seinen Langlaufskiern. Foto: Seiss Foto: Schwarzwälder-Bote

Skilanglauf: Loipen spuren und Anfänger in die Spur bringen / Loipenwart Helmut Wachtelborn ist gefragt

Sobald der erste Schnee fällt, kribbelt es bei vielen Wintersportlern. Denn bald schon könnte es für sie auf die Piste, respektive die Loipe gehen.

St. Georgen. Dank Helmut Wachtelborn können Langläufer in der Bergstadt auch bei relativ geringer Schneehöhe ihre Bretter auf verschiedene Loipen laufen lassen.

Der 67-Jährige steht nach Möglichkeit selbst gerne auf den schmalen Langlauf-Skiern. Seit 2008 ist er ehrenamtlicher Loipenwart der Stadt St. Georgen, blickt er auf die Anfänge seiner Tätigkeit zurück. Damals, habe er die Aufgabe übernommen, als Herr Stoll vom Bauhof aufgehört hat, so Wachtelborn weiter.

62 Kilometer rund um die Bergstadt

Im Jahr 2010 habe die Stadt dann das Loipenspurgerät abgegeben. Seither spreche er sich mit Sport-Weiß aus Obereschach ab und leihe sich dort das kleine Spurgerät. Insbesondere bei geringen Schneehöhen sei dies notwendig. Denn mit dem großen Spurgerät dürfe erst ab einer Schneehöhe von 30 Zentimetern gebahnt werden, erläutert der Loipenwart.

Mit rund 62 Kilometern verfüge die Bergstadt über das längste Loipen-Netz im Ferienland, sagt Wachtelborn. Hier gebe es aber am wenigsten Schnee, fügt er hinzu.

"Wie kommen wir bei diesen schwierigen Verhältnissen noch zum Spuren?" Diese frage habe sich Wachtelborn gestellt. Und daher unter anderem mit vielen Grundstücksbesitzern und dem Bauhof und Förster gesprochen.

Denn insbesondere die Waldabschnitte seien problematisch. Gemeinsam haben sie dann entsprechende Schritte durchgeführt, sodass der Schnee besser in den Wald gelangt. "Ich bin gut zurecht gekommen," sagt er. "Und auf Verständnis gestoßen," freut er sich.

Um den Langläufern bei vorhandenem Schnee dann den Fahrspaß zu ermöglichen, sind die Loipen in verschiedene Prioritäten eingeteilt worden. Ausschlaggebend sei einerseits die Lage der Tour. Andererseits spiele auch das Schwierigkeitslevel eine Rolle. Denn: Es sollten auch Anfänger Gelegenheit haben, Langlauf zu machen.

Priorität eins besitzen Touren, die überwiegend offen und vom Schwierigkeitsgrad leicht sind. "Diese können also mit relativ wenig Schnee schon gespurt werden und decken die meisten Wünsche der Bevölkerung ab," erläutert Wachtelborn. Seebauernhöhe, Verbindungsloipe, Stadionrunde und Falkenandresenhöhe zählen hierzu.

Wenn im Wald ausreichend Schnee liegt

Zu Priorität zwei gehören die Skating-Tour der Falkenandresenhöhe sowie Hochwaldloipe, Staudenloipe und ein Teil der Peterzeller Loipe. "Diese Loipen können erst gespurt werden, wenn im Wald ausreichend Schnee liegt." Zudem sei hier der Schwierigkeitsgrad mittel bis schwierig. Komplettiert wird das Netz durch die Brigachloipe und Peterzeller Loipe ab Peterzell. Beide werden als Priorität drei eingestuft.

Je mehr Schnee falle, desto öfter müsse er ausfahren, um die Loipen zu spuren, erzählt er. Wenn viel Schnee falle, dann fahre der Dienstleister aus Oberkirnach mit dem großen Spurgerät, so Wachtelborn weiter. Damit sei es nicht so mühselig.

Der Loipenwart gibt seine Langlauf-Kenntnisse auch in Skikursen weiter. Dies sei ein Angebot des Ski-Vereins, verrät Wachtelborn. Für Anfänger seien ideale Verhältnisse notwendig, weiß er. Ansonsten werde der Spaß verdorben und somit das Gegenteil erreicht. Und so schließt sich der Kreis.