Bürgerversammlung: Neugestaltung des Zinzendorfplatzes geht in die Endphase / Stellungnahme des BUND

Königsfeld. Eine Bürgerversammlung am Donnerstag, 29. September, ab 20 Uhr im Haus des Gastes soll den Planungsprozess zur Neugestaltung des Zinzendorfplatzes präzisieren.

Das Ziel der historischen Wiederherstellung des denkmalgeschützten Zinzendorfplatzes findet in seiner ursprünglichen Form von der Bevölkerung grundsätzlich breiten Zuspruch, so die Gemeindeverwaltung. Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses haben Interessierte in drei Bürgerwerkstätten Ideen und Befürchtungen eingebracht.

Die Gemeinde lädt nun zum Abschluss des Planungsprozesses zu einer weiteren Bürgerversammlung, moderiert vom Büro Bboostpublic aus St. Gallen, ein. Sie stellt nun – neben den zwei bisherigen Varianten – einen dritten Vorentwurf vor, der die Anliegen der Bevölkerung bezüglich des Baumbestands und der Gestaltungselemente so weit wie möglich integriert, ohne die denkmalpflegerischen Vorgaben zu verletzen. Damit bleibt die Chance erhalten, einen Großteil der finanziellen Mittel für die Realisierung aus dem städtebaulichen Sanierungsprogramm Denkmalschutz West und dem Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus zu bekommen.

Die Varianten sind wiederum gut visualisiert. Nach der Präsentation durch den Planer Marius Weisshaupt werden die Bürger die Möglichkeit haben, sich zu den drei Vorent würfen zu äußern.

Bereits im Vorfeld meldet sich hierzu die BUND–Ortsgruppe in einer Stellungnahme zu Wort.

Für die Neugestaltung des Zinzendorfplatzes sollten in einer Gemeinde, die sich Biodiversität auf ihre Fahnen geschrieben hat, neben historischen auch ökologische Gesichtspunkte handlungsleitend sein heißt es darin. "Für uns bedeutet dies, dass die Planung einem ökologischen Gesamtkonzept folgen muss, das den Erhalt möglichst vieler älterer Bäume in den Vordergrund stellt."

Innenbereich: Winter- oder Sommerlinden bevorzugt

In dem Konzept sollte nach Auffassung des BUND festgeschrieben werden, dass die äußeren Bäume komplett zu erhalten und bei einer altersbedingten Abgang durch gleichwertige Bäume zu ersetzen sind.

Im inneren Bereich des Platzes sollten zudem standorttypische, gebietsheimische, ökologisch wertvolle Bäume gepflanzt werden, denen die Möglichkeit gegeben wird, ihren arttypischen Wuchs frei zu entwickeln, wie etwa Winter- oder Sommerlinden.

Des Weiteren gehen wir davon aus, dass bei den Umgestaltungsmaßnahmen der verbleibende Baumbestand entsprechend den gültigen Vorschriften und DIN–Normen geschützt wird.

Dies betrifft sowohl die Stämme gegen Beschädigung, als auch den Wurzelraum gegen Befahren zu schützen. Bei unvermeidbaren Eingriffen in das Wurzelwerk ist dementsprechend ein Wurzelvorhang vorzusehen.