Konzert: Schüler der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen zeigen virtuoses Spiel

Von Hans-Jürgen Kommert

Seit einigen Monaten gibt es eine intensivierte Zusammenarbeit der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen und dem Ökumenischen Zentrum. Jetzt bot die Klasse des Gitarrenlehrers Stephan Daniel Weisser ein Frühlingskonzert.

St. Georgen. Weisser ist Lehrer an der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen und auch Fachbereichsleiter an der Musikakademie Villingen-Schwenningen. Zwar wisse er, dass im Reigen der Instrumente die Gitarre eher etwas ein Schattendasein friste, dennoch hoffe er auf Gnade für seine Schüler.

Es spielten fortgeschrittene Schüler, aber auch Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert" und anderer Gitarrenwettbewerbe. Aus aller Welt stammten die durchaus unterhaltsamen Gitarrenwerke, die von den jungen Musikern zum Besten gegeben wurden. Im Wortsinn "Verstärkung" hatte sich Weisser in Gestalt von Leo Meyer mitgebracht, der dafür Sorge trug, dass man den "guten Ton" auch gut hörte. Zu Weissers Schülern gehört auch Silke Vogt, die zumindest in der Region schon bekannte Sängerin, die mit Begleitung ihres Lehrers einige internationale Songs präsentierte – darunter das "Halleluja" von Leonard Norman Cohen. Sie hatte aber auch ein selbst getextetes und komponiertes Lied dabei.

Zunächst begeisterten Melanie Marie Lehmann und Hanna Fischer mit zwei wunderschönen balladenhaften Titeln, "Rain" von Morschek und Burgmann sowie dem "Adagio" (Francisco Tarrega). Sie wurden unterstützt von ihrem Lehrer. "Es gibt nichts Schöneres als eine virtuos gespielte Gitarre – außer zwei Gitarren", zitierte Weisser. Und es dürften gerne auch drei oder gar vier sein, stellte er fest. Leandra Mayer konnte sich dann mit "Milonga", "Summer Rain" und "Heather and Rose" in Szene setzen, auch sie vertraute auf Begleitung ihres Lehrers. Und noch etwas erfuhren die Besucher. "Wenn ein Lautist (Vorgänger eines Gitarristen) 80 Jahre alt wird, hat er 60 Jahre davon mit Stimmen verbracht", soll ein Journalist vor mehreren Jahrhunderten gesagt haben. Denn leider reagieren die Instrumente auch auf kleine Veränderungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit und sind dann verstimmt.

 Er ist wohl einer der fortgeschrittensten Schüler derzeit: Endre Scherer spielte sehr virtuos "Catwalk" und dann gemeinsam mit Weisser "Agua e Vino" von Egberto Gismonti sowie "A bluesy Day" von Morschek und Burgmann. 

Nach dem begeisternden Auftritt von Silke Vogt, die diesmal die Gitarre von ihrem Lehrer spielen ließ, folgte zum Abschluss der Auftritt des Gitarrenensembles Furtwangen unter der Leitung von Weisser. Sie brachten drei Titel zum Abschluss.

Wer Gitarrenspiel schon erlebt hat, weiß, dass sich dieses sehr häufig in geschlagenen Akkorden erschöpft. Nicht so bei Weisser. Seine Schützlinge lernen vor allem das Zupfen. Nur ganz selten hörte man auch das berüchtigte Quietschen beim Wechsel der Griffe. Sicher konnte die klassische Gitarrenmusik bei diesem Konzert einige neue Fans gewinnen, denn die jungen Schüler zeigten eine famose Beherrschung ihres Instruments. Im Anschluss luden Schüler und deren Eltern noch zu einem kleinen Umtrunk ein.