Hier handelt es sich nicht um Kinderarbeit im Gewächshaus, sondern um freiwillige Hilfestellung von Tamaris und Katja beim Überprüfen der Schuhkartons. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfsaktion: Bei der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" macht sich die Flüchtlingskrise bemerkbar

Eines der Gewächshäuser der Gärtnerei Trautwein stand dem Inhaber Jörg Trautwein für längere Zeit nicht zur Verfügung – das hatte seine Frau Solvejg mit Beschlag belegt – für Schuhkartons.

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen-Peterzell. Eine Schuhsammlerin ist sie nicht, vielmehr macht sie sich seit einigen Jahren stark für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" der Organisation "Geschenke der Hoffnung". Viele Außenstellen hat sie mittlerweile eingerichtet, von Mönchweiler bis nach St. Märgen bringen Menschen ihre Schuhkartons nach Peterzell.

"Wir hatten von Beginn an etwas Sorgen. Eigentlich hatten wir gehofft, in diesem Jahr die 2000er-Marke zu schaffen. Aber es war wahrscheinlich die Flüchtlingskrise, die das verhindert hat, weil viele Unterstützer sich für die Flüchtlinge stark gemacht haben", stellte die Organisatorin am Ende fest. Normalerweise habe sie aus St. Märgen in den letzten Jahren etwa 100 Päckchen bekommen, in diesem Jahr seien es gerade 20 gewesen. Im Durchschnitt liege die Zahl rund ein Drittel niedriger als im Vorjahr.

"Eigentlich wollte mich erneut die Jugend des FV/DJK St. Georgen mit ihrem Leiter Udo Jung beim Prüfen und Endverpacken unterstützen – ich musste ihm absagen, weil die Jungs nur herumgestanden wären", entschuldigte sich Solvejg Trautwein. "Die Qualität der Päckchen hat jedes Jahr ein wenig zugenommen und war in diesem Jahr sogar ausgezeichnet", lobte sie die Päckchen-Paten. Noch vor einigen Jahren kaufte sie regelmäßig die Drogeriemärkte leer mit Kinderzahnpasta und Zahnbürsten – oder die Vollmilchschokoladen der Lebensmittelläden waren weggekauft.

Seit Anfang der Woche sind sie nun unterwegs, die Schuhkartons aus dem Schwarzwald, 1545 Stück sind es diesmal nur, eingepackt in 141 Umverpackungen.

Und nicht nur Solvejg Trautwein sagt "Danke" für die Hilfsbereitschaft, sondern auch 1545 Kinder in armen Ländern, für die es durch den Inhalt der Kartons Geschenke gibt, die sie sonst nicht erhalten würden.