Über den staatlichen Teil des Röhlinwalds sprechen der Revierleiter Matthias Breithaupt und der Leiter des Forstamts Triberg, Bernhard Hake (von rechts) zu den Privatwaldbesitzern aus Furtwangen und Umgebung. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Themen heißen Naturverjüngung und ein naturnah bewirtschafteter Dauerwald am Beispiel des Röhlinwaldes

Von Hans–Jürgen Kommert

St. Georgen/Furtwangen. Fortbildung für die privaten Waldbesitzer hieß es für die Forstbetriebsgemeinschaft oberes Bregtal am vergangenen Montag.

Dazu hatte Revierförster Richard Kugele gemeinsam mit dem Leiter der Außenstelle Triberg des Forstamts den St. Georgener Röhlinwald ausgeschaut.

Das Thema Naturverjüngung und ein naturnah bewirtschafteter Dauerwald ähnlich eines Plenterwaldes, darum ging es in der Hauptsache.

Ein Plenterwald ist ein im Plenterbetrieb bewirtschafteter Hochwald. Er ist ein sich stetig verjüngender Dauerwald, in dem Bäume aller Dimensionen kleinflächig bis einzelstammweise vermischt sind. Im Plenterbetrieb werden einzelne Bäume gefällt und so ein permanenter Hochwald geschaffen. Obwohl ein ideal so bewirtschafteter Wald einen nahezu urwaldähnlichen Charakter aufweist, ist der Plenterwald ein bewirtschafteter Forst.

Ganz so urtümlich ist der Röhlinwald natürlich nicht. Aber – er hat auch eine recht ungewöhnliche Geschichte. Ursprünglich gehörte er, so Bernhard Hake, Leiter des Triberger Forstamts, dem Kloster St. Georgen. Nach der Säkularisierung gehörte er der Stadt St. Georgen, die Bürger der Stadt hatten nach seinen Angaben ein großes Nutzungsrecht, so dass er zum Ende des 18. Jahrhunderts nahezu ausgeplündert gewesen sei. Danach sei er an Württemberg gefallen, bevor St. Georgen im Jahre 1806 badisch wurde. "Die Stadt St. Georgen hat dann fast ein Jahrhundert lang mit dem Großherzogtum Baden um den Röhlinwald gestritten", wusste Hake.

Heute sei der rund 400 Hektar große Wald zu zwei Dritteln städtisch und zu einem Drittel Staatswald. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts habe man jedoch systematisch damit begonnen, den Wald wieder aufzubauen. Fichte und Kiefer wurden angepflanzt, der Tanne habe man durch starke Bejagung eine Chance verschafft. Heute ist der Röhlinwald ein Paradebeispiel dafür, wie man trotz einer hohen Nutzung eine naturnahe Bewirtschaftung eines fichtenlastigen Waldes mit relativ hohem Tannen- und Laubholzanteil schaffen kann.