Der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft St. Georgen, Georg Wentz sieht der kommenden Entwicklung noch recht gelassen entgegen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldwirtschaft: Forstbetriebsgemeinschaften vor dem Aus? / Obacht vor dem Käferbefall

Die Eingriffe in die Forstverwaltung als Folge des Vorgehens der Kartellbehörde waren bei der Versammlung der Waldbesitzer und der Forstbetriebsgemeinschaften St. Georgen und Triberg im Kurhaus der Wasserfallstadt deutlich spürbar.

Triberg/St. Georgen. Herbert Fehrenbach, Vorsitzender der FBG Triberg, stellte mit Sorge fest, dass auch eine Auflösung der FBGen möglich sei. Nach dem zunächst vorliegenden Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf sieht das Kartellamt die Waldbesitzer in Betriebsgemeinschaften nicht einzeln, sondern als einen Privatvermarkter – und der liegt dann in aller Regel deutlich jenseits der 100 Hektar.

Dass in der Forstbetriebsgemeinschaft mehr getan wird, als für eine gute Holzvermarktung zu sorgen, verdeutlichte der Vorsitzende Georg Wentz. Buchhalter der FBG ist Hans-Peter Hummel. Dieser legte eine leicht negative Bilanz vor. Er zeigte auf, dass die FBG wie schon im Vorjahr deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen hat. Das sei aber in Zeiten so niedriger Zinsen kein Problem. "Wir zehren von unseren Rücklagen, erst wenn die weg sind, werden wir uns über Beitragserhöhungen unterhalten müssen", betonte er.

Mayer erläuterte den Holzmarkt 2015, der von deutlich gesunkenen Preisen diktiert war. Obwohl es vor allem auf der Baar mit dem Sturm 50 000 Festmeter Holz geworfen hatte, seien die Preise noch recht ordentlich gewesen, allerdings hätten die Sägewerke mehr als bisher auf Qualität geachtet. Vom befürchteten Käferbefall in größeren Ausmaßen sei man bisher aufgrund des nasskalten Frühjahrs verschont geblieben – "aber bitte achten Sie im Winter vermehrt auf Anzeichen, irgendwo müssen sie sich verkrochen haben", regte er Untersuchungen in der Zeit an, in der viele private Waldbesitzer einschlügen. Im Frühjahr gelte es dann, auf der Hut zu sein.

Trotz gesunkener Preise: Über alle Sortierungen bis hin zum Brennholz seien in St. Georgen im Durchschnitt mehr als 83 Euro zusammen gekommen. Einen Abriss über neue Rahmenvereinbarungen bei der Rohholzsortierung gab Mayer ebenfalls: Bei Ästen über vier Zentimetern sei das Holz in C bis D einzusortieren, Linneatus-Holz (ein Holzschädling) sei normal in mindestens D einzustufen, für die FBGen Triberg/St. Georgen sei C vereinbart.

Im Vorfeld hatte der Forst einiges mitzuteilen, unter anderem sprach Max Martin vom Straßenbauamt über "Holzlagerung an öffentlichen Straßen" – dabei würden oftmals Regeln nach Straßenverkehrsordnung nicht eingehalten. Der Triberger Revierförster Uwe Klein klärte die Veränderungen in der seit letztem Jahr geltenden neuen Vermarktungsordnung RVR gegenüber den bisherigen Vereinbarungen auf – und der Leiter des Triberger Forstamtes, Bernhard Hake, gab einen Überblick über den Stand des Kartellverfahrens, das am 14. Dezember in seine entscheidende Phase gehe.