Den Nutzen von Industrie 4.0 und virtuellen Realitäten möchten (von links) Bernd Volkmer, Martin Zimmermann und Gabriel Trabert der Bevölkerung, Einsatzkräften und mittelständischen Unternehmen näherbringen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kompetenzzentrum: Workshops machen Mittelständler und Schulen mit Themen wie Industrie 4.0 vertraut

Von Stephan Hübner

Mit Workshops und aktueller Technologie möchte das "Virtual Dimension Center" (VDC) mit Sitz in St. Georgen Themen wie Industrie 4.0 sowie Virtual und Augmented Reality bei Mittelständlern oder Schulen in Workshops bekannter machen.

St. Georgen. Ziel des Kompetenzzentrums VDC ist laut dessen Vorstand Martin Zimmermann, virtuelle Realität und Simulation kleinen mittelständischen Unternehmen zugänglich zu machen. Thematisiert wird in Workshops zum Beispiel die Überlagerung von Printprodukten mit virtuellen Informationen oder ein Projekt, bei dem mit der Stadt Villingen- Schwenningen eine Augmented Reality-Ortschronik entsteht.

Ein zweiter Schwerpunkt sei Industrie 4.0, so Bernd Folkmer von der beteiligten Hahn Schickard Gesellschaft. Beim Internet der Dinge gehe es in der Industrie darum, vor Ort Daten per Sensoren zu erfassen und in Netzwerke einzuspeisen. Workshops behandelten die benötigten Nervenenden oder die Visualisierung digitaler Produkte. Ende des Jahres gehe es um die Integration von Sensoren in Kunststofftechnik und die Energieversorgung tausender von Sensoren in Maschinen, die Daten funken können, aber dafür mit Energie versorgt werden müssen. Zimmermann beschreibt ein Projekt mit der Feintechnikschule in Schwenningen. Eine dort entstehende Lernfabrik soll in St. Georgen virtuell dargestellt werden. Darüber können sich mittelständische Firmen informieren. Künftig werden verstärkt Forschungsprojekte gestartet, zum Beispiel mit der Hochschule Furtwangen.

Aufgabe des VDC sei, Innovationen im Bereich Prototyping virtuell abzubilden. Essentiell sei, aus vorhandenen Daten neue Geschäftsmodelle abzuleiten. Das solle Mittelständlern vor Ort helfen. Anliegen sei, weitere Mitglieder fürs VDC zu finden und Unternehmen als Partner für Forschungsprojekte zu gewinnen. Betriebe seien aufgerufen, Ideen und Vorschläge zu liefern, wie sich Service um Produkte umsetzen lässt.

Erstmals auf drei Tage verlängert wird der "Virtual Fires Kongress". Vom 2. bis zum 4. Juni werden Themen wie Rettungsroboter, Einsatzszenarien für Drohnen oder simulierte Ausbildung behandelt. Erstmals gibt es den Schwerpunkt Notfallmedizin und den Einsatz von Spieletechnologie zur Ausbildung von Fachkräften der Notfall- und Rettungsmedizin. Zimmermann verspricht eine gute Auswahl an Ausstellern zum Beispiel von Fahrsimulatoren, Robotik und Drohnen. Angedacht ist eine Exkursion zum Thyssen-Krupp-Turm in Rottweil, um dessen Sicherheitskonzept zu begutachten.

Erstmals ist am Samstag die Öffentlichkeit eingeladen. Ein Thema der Workshops ist zum Beispiel die Identifikation von Rettungskräften an Orten ohne GPS, geplant sind Vorführungen von Rettungsrobotern, Drohnen und einem omnidirektionalen Laufband, einem der ersten derartigen Geräte in Deutschland. Das soll auch am Thomas-Strittmatter-Gymnasium zum Einsatz kommen. Inklusive Virtual Reality-Brille können sich Benutzer damit in simulierten Schadenslagen freier als bisher bewegen. Übertragbar wäre das Konzept auch auf Stadtplanungsprozesse oder ganz konkret auf den Nachbau des Klosters St. Georgen.

Zielgruppe des "Virtual Fires Kongress" sind unter anderem Feuerwehren oder Bevölkerungs- und Katastrophenschutzeinrichtungen, Hochschulen mit Studiengängen im Bereich Simulation oder Robotik, aber auch alle sonstigen Interessierten.