Tapani Pietilä von der finnischen Partnerschule in Vesilahti kommt mit Kollegin extra zur Verabschiedung der echten Freundin. Foto: Schwarzwälder-Bote

Verabschiedung: Realschule trägt eindeutig Hedwig Königs Handschrift

St. Georgen. Viele Wegbegleiter und Freunde kamen, um die Realschulrektorin Hedwig König in der Stadthalle zu verabschieden.

Der letzte Tag eines langen Berufslebens sei meist mit Vorfreude und einem Wermutstropfen verbunden, so Bürgermeister Michael Rieger. Er könne sich Schöneres vorstellen als eine verdiente, geschätzte Schulleiterin und einen äußerst sympathischen Menschen zu verabschieden. Sie habe vielen Jugendlichen der Stadt sehr gut getan.

Die Realschule trage eindeutig ihre Handschrift. Niemandem falle es leicht, sich von einer Tätigkeit zu verabschieden, die man gern und engagiert ausgeführt hat. Aber sicher freue sich König, mehr Zeit für sich und die Familie zu haben.

Die Erziehung junger Menschen sei eine dankbare und schöne Aufgabe, aber auch eine große Belastung. Schule sei ein komplexes Gefüge mit immer mehr Anforderungen. Schulen müssten viel davon auffangen, was sich in den letzten Jahren in der Gesellschaft verändert habe.

König sei allen Erwartungen im vollsten Umfang gerecht geworden. Dazu brauche es Sachverstand, Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und Weitblick. Mit ihrer Kompetenz und Aufgeschlossenheit habe sie sich behauptet und für den Erhalt der Realschule mitgekämpft.

Dass zwischen Schule und Stadt ein gutes Klima hersche hänge stark mit ihrer Person zusammen. Das überzeugende Schulprofil, gute Verbindungen zur Wirtschaft und tolle Netzwerkarbeit sprächen für sich.

König habe ihre Aufgabe darin gesehen, Weichen zu stellen und Begabungen zu fördern. Sie sei den Aufgaben mit Überzeugung nachgegangen. "Solche Vorbilder wie sie, die brauchen wir."

Laut Ralf Heinrich, Schulleiter des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums, geht König eher in ein Sabbatjahr denn in den Ruhestand. Er erinnerte sich an "Schwätzchen" und auch mal "das Schimpfen über Schulbürokratie". König sei eine sehr kompetente Schulverwalterin mit großer Kenntnis des Schulrechts. Heinrich dankte für Jahre intensiver Zusammenarbeit: "Ich werde sie vermissen."

Heinrich zitierte Kollegen, die Königs Ernsthaftigkeit, Präzision und Ausgeglichenheit schätzen. In der Männerrunde der Schulleiter sei ihr eine fast schon mütterliche Führungsrolle zugekommen. Einige Innovationen kamen aus der Realschule. Eine Mutter nannte König "eine richtig starke Frau".

Heinrich erinnerte an Königs Betroffenheit, als das Modell der Realschule in Frage gestellt wurde. Sie habe gekämpft, um sie zu erhalten. Schulleitung bedeute nicht immer Harmonie, aber bei Besprechungen sei es immer um die Kinder und Jugendlichen gegangen.

Tapani Pietilä von der finnischen Partnerschule in Vesilahti berichtete von der ersten Begegnung mit König. Die Zusammenarbeit habe viele gute Jahre und Freunde gebracht "Viele in Vesilahti denken, dass sie als Mitglied in die Gemeinschaft gehört." Sehr kurz, mit dem Wort "Danke", einem Saunagutschein und einem Foto, verabschiedeten sich Vertreter der SMV. Der Elternbeiratsvorsitzende Marc Winzer sprach von guten Erfahrungen an der Schule. König habe zu deren exzellentem Ruf beigetragen, sei Vermittler und Schlichter gewesen, im Mittelpunkt immer das Wohl der Schüler. Es sei unfassbar, mit wie viel Herzblut sie die gute Sache voranbrachte. Winzer dankte dafür, dass sie sich in kritischen Jahren nicht unterbuttern ließ. Sie sei eine Schulleiterin mit Profil, Rückgrat und Verlässlichkeit gewesen. Er werde sich gern an die gemeinsame Zeit erinnern.

Die Lehrer Jana Richter und Thomas Reusch verabschiedeten sich im Namen des Kollegiums mit dem "kleinen ABC unserer Chefin". Sie erinnerten an ihren Mann Alfred als Fels in der Brandung, zeigten ein Video von König beim Seilspringen im Landschulheim oder erinnerten an Qualität, die für König immer eine große Rolle spielte. Sie habe sich nicht gescheut, auch mal unbequem zu sein.

Mit Musik verabschiedeten sich die Rock-AG, Fünftklässer, eine Mädchentanzgruppe sowie eine Lehrerband von Hedwig König.