Auch dieses Schlagloch in der Hauptstraße direkt vor dem Rathaus ist im Online-System schon als "starker Straßenschaden" auf der virtuellen Landkarte verzeichnet. Foto: Kauffmann

Internet: Sinnvolles, aber wenig bekanntes Angebot für Schadensmeldungen der Stadtverwaltung

St. Georgen - Schon seit fünf Jahren bietet die Stadt St. Georgen die Möglichkeit, Schäden über das Internet zu melden. Doch nur wenige kennen dieses kostenlose Angebot. Im Vergleich zum klassischen Beschwerdeanruf bietet es ganz bestimmte Vorteile.

Wer das virtuelle Formular für die Online-Schadensmeldung auf der Website der Stadt St. Georgen finden will, braucht viel Geduld, detektivischen Spürsinn oder einfach Glück: Ausgerechnet dieses findige Angebot ist auf einer Seite versteckt, auf die viele Internetsurfer wohl selten aufmerksam werden (Service & Formulare/ Notruf & Stördienste), zumal auf der Startseite kein Link platziert ist. Vielleicht ist das der Grund, warum nicht so viele Beschwerden über das Internet eingehen?

Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten berichtet Andrea Lauble vom Stadtmarketing: "Pro Jahr haben wir zwischen 20 und 30 Meldungen." Das Angebot sei im Jahr 2012 auf Initiative des Landratsamtes eingeführt worden: Dieses sei verantwortlich, die Anwendung zu pflegen. Die Kreisbehörde kümmere sich etwa um die Installation von Updates. Die Stadt bezahle dafür monatlich eine Nutzungsgebühr.

So funktioniert’s: Wer einen Schaden melden möchte, markiert diesen mit einem Symbol auf der Landkarte. Danach wird er schriftlich beschrieben. Momentan verzeichnet die Karte auf der Gemarkung St. Georgen neun Beschwerden. Zum Beispiel in der Schönblickstraße: "Hier befinden sich starke Straßenschäden. Es handelt sich um ein großes Schlagloch / einen defekten Randstein / einen Gulli mit falscher Höhe", schreibt jemand. Ein anderer Bürger schlägt vor, einen Spiegel anzubringen, der eine Kreuzung seiner Meinung nach sicherer machen würde. Auch eine kaputte Straßenlampe an der "zweitletzten Laterne im Urbanweg" wird gemeldet. Zudem hat ein weiterer Bürger eine "wilde Müllkippe" eingetragen.

Wie Lauble auf Nachfrage weiter berichtet, stünden auf dem ersten Platz der am häufigsten gemeldeten Schäden Schlaglöcher, gefolgt von defekter Straßenbeleuchtung und wuchernden Grünanlagen, die zur Sichtbehinderung für Autofahrer werden.

Trägt jemand einen Schaden ein, gehe eine E-Mail ans Vorzimmer des Bürgermeisters. Von dort wird die Meldung weitergeleitet: bei Schlaglöchern zum Beispiel an den Bauhof, bei Wildwuchs auf Privatgrundstücken ans Ordnungsamt oder bei nicht mehr funktionierenden Straßenlampen ans Bauamt und von dort an die EGT. Lauble: "Es ist uns wichtig, dass den Schäden nach Möglichkeit zeitnah nachgegangen wird." Ist ein Schaden behoben, wird er aus der virtuellen Karte gelöscht.

Nutzer können Beanstandungen auch anonym abgeben

Meldungen können die Internetnutzer auch anonym abgeben. Dies soll vor allem Hemmschwellen abbauen. "Wer will, darf seinen Namen und die Adresse auch dazu schreiben", sagt Lauble. Verpflichtend sei das aber nicht.

"Es wäre schön, wenn das Angebot mehr genutzt wird", betont Lauble. Die Mitarbeiter der Stadt könnten nicht dauernd alle Straßen abfahren und vor Ort nachschauen, was getan werden müsse. Daher seien sie auch auf die Mithilfe aller angewiesen.

Wer lieber den klassischen Weg nehmen möchte, könne Schäden auch weiterhin telefonisch oder direkt im Rathaus melden.

Wer eine Beanstandung online melden möchte, geht auf die Internetseite www.st-georgen.de. Darauf klickt man oben rechts auf den Reiter "Service & Formulare", danach auf "Notruf & Stördienste". So kommt der Nutzer auf eine Seite, die Kontakte und Notrufnummern auflistet. Darunter befindet sich die Landkarte, auf der er die Schäden auf der Gemarkung der Stadt St. Georgen eintragen kann. Es gibt auch eine Anleitung, wie die Beanstandung abzugeben ist: Erst das richtige Schadenssymbol an der passenden Stelle auf die Karte fallen lassen, danach den Schaden beschreiben und auf "speichern" klicken.