Alle Akteure haben sich den Schlussapplaus wirklich verdient. Foto: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Arbeitsgemeinschaft der Robert-Gerwig-Schule / 18 Jungschauspieler bewähren sich bestens

St. Georgen. "Echt manchmal traurig, geht echt gut aus". Genauso rührend wie die Ansage der zwei am Stück beteiligten Mädchen fanden die Besucher weite Teile der Aufführung von "Oliver Twist".

Der Gesellschaftsroman des englischen Schriftstellers Charles Dickens (1812 bis 1870) wurde im Theater im Deutschen Haus von der Theater-AG der Robert-Gerwig-Schule als Musical präsentiert.

Laut Theatersprecherin Ute Scholz hat Regisseurin Eva-Maria Keiler das Theater-Projekt als Wiederaufnahme inszeniert. Im Sommer 2016 wurde das Stück ebenfalls schon zwei Mal aufgeführt. Für die neue Version habe die Leiterin allerdings sowohl den Text als auch die Melodien teilweise umgeschrieben. Auch der Großteil der 18 Jungschauspieler sei neu in dem Ensemble.

Davon merkten die immer wieder applaudierenden Besucher aber nichts. Unbekümmert und mit großem Engagement spielten und sangen die Akteure im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ihren jeweiligen Part. Manche der jungen Schauspieler schlüpften laut Regisseurin Keiler gar in drei verschiedene Rollen. Dabei hatte das Ensemble aus Belegungsgründen erst in den letzten Wochen ausreichend Gelegenheit, auf der Theaterbühne zu proben. Dafür absolvierten die jungen Schauspieler trotz hörbarer technischer Probleme mit den Mikrofonen ihren Auftritt sehr engagiert und ließen sich nicht ablenken.

Den Besuchern wurde eindrucksvoll präsentiert, wie der kleine, zarte Oliver letztlich doch noch für seine Herzensgüte und Ehrlichkeit belohnt wird und für ihn selbst überraschend im Familienkreis ankommt. Dazwischen hat der Waisenjunge allerdings einiges zu überstehen. Nach dem Tod der Mutter bei seiner Geburt, harten Bedingungen und Hunger im Waisenhaus landet er schließlich bei einer Bande von Taschendieben.

Auch hier ergeht es ihm nicht gut, da er durch seine Ehrlichkeit mit den Bandenmitgliedern trotz eigentlicher Geborgenheit immer wieder in Streit gerät. Er will keinesfalls Leute bestehlen. Seine liebenswerte Art und die Ehrlichkeit führen letztlich dann doch dazu, dass der kleine Oliver in einem guten Hause Zuwendung und Fürsorge erfährt und nach teilweise dramatischen und bedrückenden Erlebnissen alles "echt gut ausgeht", wie von den zwei teilnehmenden Mädchen zu Beginn angekündigt wurde.

Zum guten Gesamteindruck des ansprechenden Musicals trugen in hohem Maße die ständig wechselnde Bühnendekoration und die zur Handlung passenden Kostüme bei. Auch die Einbeziehung des Theatersaals in die Handlung kam gut an. Die Besucher belohnten den Auftritt mit jeder Menge Applaus.

Es wirkten mit: Linus Conzelmann als Oliver Twist; Tom Schaedler als Ed, Noah und Mr. Brownlow; Henrik Werder als Kind, Detektiv und Zeitungsjunge; Milena Henschel als Dick und Zeitungsjunge; Yathav Sritharsan als Bäcker; Lukas Kleiner als Mr. Buble, Mr. Grimwig und Bill Sikes; Marina Jäckle als Mrs. Cornay, Monks und Rose; Kiraz Demir als Bürgerin und Rodger; Rosin als Bürgerin und Blumenverkäuferin; Noelle Conzelmann als Kind, Dr. Losberne; Amelie Conzelmann als Mr. Sowerberry und Nancy; Laura Haas als Mrs. Sowerberry und Fagin; Vivien Quast als Charlotte; Julien Kuczawa als Charley; Danisphool Samalathas als Koch und Polizist; David Fleig als Buchhändler; Simon Jäckle als Kind, Straßenjunge und Zeitungsverkäufer.

Trompete: Tim Schädler. Querflöte Beatrice Jäckle. Helfer: Beatrice Jäckle, Jork Keller, Luise Münnich, Anja Rapp, Katja Wagner. Technik: Jörg Westermann. Maske: Nadine Haa und Katja Wagner. Text, Lieder und Regie: Eva-Maria Keller.