Das Mitfahrnetzwerk in St. Georgen und Umgebung bekommt immer mehr Mitglieder. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitfahr-Netzwerk findet immer mehr Anhänger / Ausbau mit neuen Partnern läuft gut

Von Dieter Vaas

St. Georgen. Die Bergstadt spielt in vielen Bereichen gerne die Vorreiter-Rolle. Ein sehr gutes Beispiel ist die Mitfahr-Netzwerk "flinc". Es hat mittlerweile bereits über 550 eingetragene Fahrer oder Mitfahrer. Als Bürgermeister Michael Rieger kurzfristig eine Mitfahrgelegenheit nach Nürnberg anbot, meldeten sich innerhalb kurzer Zeit gleich mehrere Interessenten.

Nach nur vier Monaten flincen bereits mehr als 500 Menschen in und um St. Georgen. Egal ob von Villingen-Schwenningen, Triberg, Hardt, Peterzell, Mönchweiler oder St. Georgen aus, immer mehr Menschen werden Teil des regionalen Mitfahrnetzwerks in St. Georgen und bauen ihr eigenes Verkehrsmittel von Bürgern für Bürger auf. Dabei könnten die Motivationen nicht unterschiedlicher sein. Warum flincen die Bürger in der Region um St. Georgen mit? Bei einer Umfrage unter den ansässigen Flincern konnten unterschiedliche Motivationen identifiziert werden. Alexander (35) sieht im Auto einen reinen Geldfresser und möchte alles tun, um ein Zweitauto in der Familie zu vermeiden. Auch Jonas (21) hat kein eigenes Auto und freut sich über jede Möglichkeit, dennoch schnell, bequem und direkt an sein Ziel zu gelangen. "Noch gibt es nicht genug Fahrtangebote, dass ich tatsächlich immer an mein Ziel komme, aber ich hoffe, dass immer mehr Menschen flincen, damit das bald möglich ist!" Beide setzen auf flinc, da Bus und Bahn in der Region ihre Mobilitätsbedürfnisse nicht erfüllen können.

Und was bewegt Autofahrer, ihre freien Sitzplätze bei flinc anzubieten? Der am meisten genannte Grund, im Schwarzwald-Baar-Kreis zu flincen, lautet: "Helfen". Volker (45) beispielsweise erinnert sich noch gut an seine Zeit ohne Auto und stellt daher gerne seine Fahrten bei flinc ein. "Außerdem lernt man immer wieder tolle Leute aus der eigenen Umgebung kennen", fügt Lars (36) hinzu. Besonders bei regelmäßigen, langen Wegen ist auch der monetäre Anreiz interessant: "Das Auto an sich ist teuer genug. Wenn ich die Spritkosten auf meinem Arbeitsweg mit jemandem teilen kann, ist das schon eine enorme Entlastung", sagt Pendler Sven (21). Als netten Nebeneffekt sieht Nathalie (34) auch die Umweltentlastung. Weitere Informationen zu flinc findet man unter www.flinc.org/st-georgen.

Wie flinc funktioniert: Nutzer geben an, wohin sie wollen, und flinc schlägt ihnen passende Nutzer automatisch, adressgenau und in Echtzeit vor. Mehr als 650 000 Fahrten und Mitfahrten laufen jeden Monat über die Plattform. flinc funktioniert über Smartphone (iOS, Android) und PC. Durch ein intelligentes Routenmatching werden Mitfahrer entlang der ganzen Fahrerstrecke vermittelt – auch auf Teilstrecken. Durch aussagekräftige persönliche Profile und die Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern zu vernetzen und gegenseitig zu bewerten, bietet flinc die zusätzliche Sicherheit eines Vertrauensnetzwerks.

Über die flinc AG: Seit dem Launch im Juli 2011 entwickelt flinc die dynamische Plattform stetig weiter, baut das Netzwerk mit neuen Partnern aus und legt damit den Grundstein für eine vernetzte und intelligente Mobilität. Als weltweit einziger Anbieter ist flinc in die Navigationslösungen "Navigon" von "Garmin" integriert. Seit April 2012 kooperiert flinc mit DriveNow, dem Carsharing-Angebot von BMW i, Mini und Sixt. Unternehmen wie Vaude, Procter & Gamble und Marc O’Polo nutzen die flinc-Unternehmenslösung. flinc wurde im August 2013 mit Europas größtem Umweltpreis "Greentec Award" in der Kategorie Mobilität ausgezeichnet.