Eher Staubwolken statt Wasserflächen bietet derzeit das Hallenbad. Foto: Schwarzwälder-Bote

Angebote für Hallenbad-Sanierungsarbeiten entweder nicht gültig oder zu teuer

Von Dieter Vaas

St. Georgen. Nicht geklappt hat die Vergabe der Zimmererarbeiten, der Dachabdichtung und der Küchenausstattung im Rahmen der Hallenbad-Sanierung.

Öffentliche Ausschreibungen nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) sind für die Stadtverwaltung gesetzlich vorgeschrieben, aber nicht immer das Allheilmittel. Das musste der Technische Ausschuss des Gemeinderats feststellen. Er sollte kleinere Gewerke vergeben, musste statt dessen aber die Aufhebung beschließen.

Das kommt nach Aussage von Bürgermeister Michael Rieger nur selten vor. Stadtbaumeister Reinhard Wacker ging ins Detail. Die VOB sei eine sehr formalistische Angelegenheit. Die anstehenden Vorhaben wurden beschränkt ausgeschrieben. Dabei werden geeignete Handwerker oder Unternehmer aufgefordert, ein Angebot abzugeben. Dabei ist einiges zu beachten. Formale Fehler wie fehlende Unterschriften oder Ergänzungen machen das Angebot wertlos. Dies gilt auch, wenn die Abgabe nur wenige Minuten zu spät erfolgt.

"Neu starten und freihändig vergeben"

"Bei den Zimmererarbeiten müssen wir aufheben, dann können wir neu starten und freihändig vergeben", zeigte Wacker die aktuelle Situation auf. Hier waren sechs Handwerksbetriebe angeschrieben worden. Drei Angebote kamen, keines entsprach den Ausschreibungsunterlagen. Das Billigste lag zudem bereits 24 Prozent über dem Kostenvoranschlag. Die Stadtverwaltung darf jetzt über den Preis verhandeln.

Bei den Dachabdichtungsarbeiten zeigte nur einer von sechs Betrieben Interesse. Das Angebot lag 22 Prozent über den geschätzten Kosten, musste aber wegen geänderter Vergabeunterlagen ausgeschlossen werden. Hier soll Ende des Jahres ein neuer Versuch gestartet werden. Die Arbeiten sind nicht so dringend. Notfalls könnte auch der städtische Bauhof für eine provisorische Lösung sorgen, versicherte Wacker auf Nachfrage.

Bei der Kücheneinrichtung zeigte nur eine von fünf aufgeforderten Firmen Interesse. Das Angebot war aber mit fast 90 000 Euro um rund 30 Prozent zu teuer. Auch hier soll jetzt durch Verhandlungen eine "freihändige" Vergabe angestrebt werden, so Wacker. Eile besteht keine, versicherte er.

Lediglich beim Kassensystem durfte der Ausschuss "zuschlagen". Sechs Unternehmen waren aufgefordert. Fünf Angebote kamen. Die billigste Bieterin ist die NewSystem GmbH aus Pfronten mit rund 66 000 Euro. Einschließlich der Wartung für die nächsten zehn Jahre muss die Stadt knapp 76 000 Euro bezahlen.