Zu einem Erfahrungsaustausch und der Vorstellung neuer Angebote kommen Mitarbeiter des Pflegestützpunkts Villingen ins Lorenzhaus. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Altenpflege: Erfahrungsaustausch zwischen Pflegestützpunkt und Lorenzhaus

St. Georgen (hü). Zu einem Erfahrungsaustausch hatte das Lorenzhaus Mitarbeiter des Pflegestützpunkts Villingen eingeladen. Ein großes Thema war die Bereitstellung von Gästezimmern für pflegende Angehörige.

Vom Pflegestützpunkt gekommen waren Katja Porsch, Florian Huschle, Maren Koffler, Martina Singler und Simone Moosmann. Das Lorenzhaus vertraten Geschäftsführer Markus Schrieder, Personalleitung Florie Sula, Silke Rosenfelder vom betreuten Wohnen und der Nachbarschaftshilfe sowie Sozialdienstleitung Sonja Heinzmann.

Schrieder berichtete von 250 Mitarbeitern, die täglich etwa 400 Menschen stationär, ambulant und in der Tagespflege versorgen. Das decke alle Bereiche der Altenpflege ab. Die am stärksten wachsenden Bereiche seien Tagespflege und Nachbarschaftshilfe. Laut Rosenfelder habe sie im Moment 100 Nachbarschaftshelfer, brauche aber noch mehr. Aktuell laufe ein Projekt mit der FH Furtwangen über die Plattform "charity-online", um Studenten als Kräfte zu gewinnen.

Momentan gebe es drei Projekte: Die Bereitstellung von Gästezimmern für pflegende Angehörige in der Lorenzhöhe, den geplanten Bau einer Tagespflege in Schönwald und Gespräche in Unterkirnach bezüglich Wohngruppen.

Nachtpflege gebe es nicht, wohl aber vereinzelt 24-Stunden-Betreuung, so Sula auf Nachfrage von Porsch. Generell immer schwieriger werde die Kurzfristigkeit von Anfragen, vor allem im Lorenzhaus. Die Älteren Personen kämen in vielen Fällen in der Sterbephase. Zur Hälfte mache das Personal Hospizarbeit. Die Verweildauer werde immer kürzer, so Sula. Es gebe 15 Leute, die verlässlich Sterbebegleitung übernehmen könnten. Beide Seiten bestätigten, dass die Rückmeldungen über freie Plätze gut funktioniert.

Schrieder berichtete auch über technische Neuerungen wie eine Matratze, die Alarm geben kann, wenn Personen über längere Zeit das Bett verlassen.

In der Lorenzhöhe möchte die evangelische Altenhilfe verschiedene Service-System anbieten, unter anderem für Personen ab 50 Jahren, inklusive einer Beratungsstelle und einem f ür Veranstaltungen buchbaren Aufenthaltsraum. Zunächst fünf Wohnungen möchte die evangelische Altenhilfe ab März 2018 für pflegende Angehörige bereitstellen, die zusammen mit den Kranken Urlaub machen können.

Die Angst, aus dem eigenen Haushalt rauszugehen, wenn der Kranke daheim bleibe, sei extrem groß, so Schrieder. Das Angebot brauche ein extrem fürsorgliches Netz. Die Altenhilfe biete alles aus einer Hand. So könne der Angehörige auch mal allein etwas unternehmen und dabei die Dienstleistungen des Lorenzhauses individuell zusammenstellen.

Die Altenhilfe arbeitet bei dem Projekt mit dem Ferienland beziehungsweise Marianne Kieninger zusammen.