Die "Soul Shaker" geben am zweiten Weihnachtsfeiertag im Theater im Deutschen Haus ihr Abschiedskonzert. Foto: Archiv: Lucas Kienzler

Band fehlt der Nachwuchs. Fans sollten sich für Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag Karten sichern.

St. Georgen - Fans der "Soul Shakers" sollten sich eine Karte für den diesjährigen Christmas Shake am 26. Dezember kaufen. Denn dies wird der vorerst letzte Auftritt der Band sein.

Grund für das vorläufige Ende ist nach Aussage von Sänger Tobias Fritzsche vor allem der Wegzug von drei Bandmitgliedern aufgrund ihres Studiums. Zwar wurden Nachfolger gesucht, aber so richtig gepasst hat es offenbar nie.

Nach Angaben Fritzsches will der Rest aber weitermachen, ob als "Soul Shaker" oder in anderer Form ist aber noch unklar. Interessierte Musiker dürfen sich auf jeden Fall gern melden. Fritzsche selbst, der eher von der Punkrockschiene kommt, könnte sich auch etwas in dieser Richtung vorstellen, vielleicht auch mit etwas mehr Elektronik, in Richtung "Coldplay".

Ihren Anfang nahm die Band vor 13 Jahren in der Jugendmusikschule unter dem langjährigen Bandleader Andreas Erchinger. Zu Beginn zu siebt, in den Hochzeiten gar mit 14 Musikern. Da wurde es schwierig, geeignete Bühnen zu finden, um alle unterzubringen.

In den ersten Jahren spielte die Band nur Coverversionen von Songs aus den 60er- oder 80er-Jahren, in einem Outfit, das stark an die "Blues Brothers" erinnerte. Mit dem Abschied von der Jugendmusikschule und eigenen Proberäumen wurde die Band hinsichtlich der musikalischen Ambitionen eigenständiger und spielte zunehmend selbst geschriebene Stücke.

2011 erschien mit "Sweetest Of Life" gar eine CD nur mit eigenem Material. Zwei weitere CDs sind Live-Mitschnitte.

Fritzsche schätzt die Zahl der Auftritte insgesamt auf etwa 150. Es war "eine total schöne Zeit, sehr erfahrungsreich". Neue Freundschaften wurden geschlossen. Musikalisch gab es viel und manchmal auch Verrücktes zu erleben. Beispielsweise bei einem Einzelhandelsgeschäft, bei dem den Organisatoren selbst die akustische Variante der "Soul Shaker" noch zu laut war. Oder ein Auftritt in Ludwigsburg, bei dem 15 Besucher so "durchdrehten", als wären es 300 oder 400. Toll waren laut Fritzsche auch Privatpartys oder Hochzeiten.

Mit das Schönste waren für ihn Auftritte mit eigenen Kompositionen. "Du willst ja die Menschen erreichen, denen irgendwas mitgeben, auch wenn es nur eine kleine Message ist." Das war immer das "Sahnehäubchen" auf der ganzen Arbeit. Die viele Zeit und Kraft brachte er von Herzen gern auf. "Wenn man auf der Bühne steht und die Menschen sieht, denen man zwei Stunden Freude vermittelt, das ist etwas Schönes."

Die jetzige Entscheidung aufzuhören, sei kein leichter Schritt gewesen, auch aufgrund entstandener Freundschaften. Menschlich und musikalisch entstehe nun ein kleines Vakuum. Trotzdem bleibt es vorerst einmal dabei, die "Soul Shaker" sind fürs erste Geschichte. Wie es weitergeht, wird sich zeigen.

Für Fans möchten es die "Soul Shaker" beim letzten Christmas Shake noch mal so richtig krachen lassen. Dabei geht es Fritzsche weniger um spielerische Perfektion. Die Band möchte einfach noch einmal ein Konzert mit Fans und die Freude an der gemeinsamen Musik genießen und "jeden Song auskosten". Denn bei den vielen früheren Konzerten gab es so viele unterschiedliche Eindrücke, die in den jeweiligen Momenten vielleicht gar nicht so richtig wahrgenommen wurden.

"Das wird sicher emotional", meint Fritzsche. Zumal sich bereits einige ehemalige Bandmitglieder zu Besuch angemeldet haben. Ein paar recht neue Stücke, die erst bei den letzten Auftritten gespielt wurden, wird es auch geben.

Der Christmas Shake findet wie immer am zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Allerdings nicht in der Unterkirche, sondern im Theater im Deutschen Haus. Das ist für Fritzsche eine besondere Location. Denn so kehrt die Band gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurück. Hatten sie zu Beginn ihrer Karriere doch dort mehrere Auftritte.

Einlass ist ab 20.30 Uhr, Beginn gegen 21 Uhr. Der Vorverkauf läuft über Feinkost Hoppe. Tobias Fritzsche rät, sich Tickets zu sichern. An der Abendkasse gibt es eventuell keine Karten mehr.