Michaella Conzelmann (links) bringt fair gehandelte Rosen an den Mann beziehungsweise die Frau. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildungszentrum: Fair-Trade-AG verschenkt Rosen / Hilfsprojekt in Kamerun wird unterstützt

St. Georgen. Faire Rosen verschenkte die Fair-Trade-AG beim Elternsprechtag im Bildungszentrum. Dazu gab es Kuchen, bei dem auf regionale und fair gehandelte Zutaten geachtet wurde.

Ihr sei bis vor ein paar Jahren gar nicht bewusst gewesen, wie massiv Leute für den Anbau von Blumen ausgebeutet würden, so die Lehrerin und AG-Leiterin Michaela Conzelmann. So seien Arbeiter beispielsweise Pestiziden ausgesetzt, ohne entsprechende Schutzkleidung zu tragen. Faire Rosen brächten aber nicht nur verbesserte Arbeitsbedingungen. Eine Blumenhändlerin im Ort setze nur noch auf faire Blumen, weil die qualitativ hochwertiger seien.

Die bei der Aktion kostenlos abgegebenen Rosen waren größtenteils eine Spende der örtlichen Blumenläden. Wer wollte konnte einen kleinen Obolus geben. Der kommt dem Bildungsprojekt "Schule für alle" in Kamerun zugute.

Auch beim verkauften Kaffee und Kuchen hatte die AG auf bewusstes Einkaufen geachtet. Die Zutaten stammten soweit möglich aus fairem Handel oder vom Bauernhof um die Ecke. Denn es gehe nicht nur um Fair Trade sondern ganz allgemein um Nachhaltigkeit, so Conzelmann. Dazu gehöre auch regionaler Einkauf. Es sei wichtig, dass diese Themen in den Köpfen ankämen, damit sie sich auf das tatsächliche Handeln auswirken.

Das Fair Trade-Schulnetzwerk weitet sich laut Conzelmann langsam aus. Die Rupertsbergschule ist inzwischen auch dabei, in der AG sind Schüler aus vier örtlichen Schulen.

An Aktionen beteiligen sich auch Schüler, die nicht in der AG sind. Es gibt einen Netzwerkkompass der Ziele, Aktionen und Möglichkeiten definiert, das Thema im Unterricht zu behandeln. Schon seit längerem verkaufen Schüler in den Pausen am Bildungszentrum regelmäßig Schokoriegel und andere fair gehandelte Produkte.

Jonas Riege war einer der Schüler, der beim Verkaufsstand zum Elternsprechtag half. Er hält es für wichtig, faire Produkte zu kaufen an denen die Leute auch etwas verdienen. Immerhin müssten die ja auch hart arbeiten. Er berichtet von im Unterricht gezeigten Filmen die das Leben der Menschen anderer Länder dokumentieren.

Sehr spannend war für ihn ein Besuch St. Georgens von vier kolumbianischen Kindern, die einiges über Kriege und Ungerechtigkeiten in ihrem Land zu erzählen hatten. Ebenfalls am Verkaufsstand dabei war die aus Chile stammende Austauschschülerin Paola Honfan. In ihrem Land sei Fairer Handel kein Thema, sie habe das erst in Deutschland kennengelernt, erklärt sie.

Das dritte Treffen des Fair-Trade-Schulnetzwerk-Teams findet am 3. März um 13.15 Uhr im Café Bohnenheld statt. Eingeladen sind Schüler, Eltern und Lehrer aller St. Georgener Schulen.

Weitere Informationen: Michael Conzelmann m.conzelmann@gmx.de.