Christin Lehmann bloggt als "Landmädchen" über das Leben in St. Georgen. Foto: Hanselowski

Christin Lehmann präsentiert auf ihrem Blog moderne Version von Heimat und Naturverbundenheit.

St. Georgen-Langenschiltach - Unter dem Pseudonym "Landmädchen" bloggt Christin Lehmann über ihr Leben in ihrer Wahlheimat St. Georgen. Dabei ist für die 31-Jährige vor allem eine Botschaft wichtig.

Bollenhut, Wanderungen, Bauernhäuser – mit dem Schwarzwald verbinden viele Menschen das Klischee eines konservativen Landlebens, das dem hippen, progressiven Leben in den Großstädten Deutschlands entgegensteht. Berge und Täler statt Wolkenkratzer und U-Bahnen, alt statt modern.

Ebendiesen verstaubten Ansichten will Christin Lehmann entgegenwirken. Die 31-Jährige stammt aus der Region um Ludwigsburg, lebte unter anderem in Stuttgart, bevor es sie der Liebe wegen in die Bergstadt zog. Mittlerweile hat sie ihren eigenen Blog, ihren Followern ist sie bekannt als "Landmädchen".

Wie der Name bereits verrät steht für Lehmann die Liebe zum Land und alles, was man damit in Verbindung bringt, im Fokus. Im kleinen Stil stellt sie beispielsweise Kräutersalze, Zucker mit essbaren Blüten, Badesalze, Sirup oder Tannenhonig her. "Eben all das, was der Garten so hergibt", sagt sie.

Alte Möbelstücke werden aufgehübscht

Darüber hinaus bearbeitet sie alte Möbel. "Wenn jemand ein Möbelstück hat, beispielsweise von der Oma, und er will es nicht wegwerfen oder hat keine Ahnung, was er damit machen kann, hübsche ich es wieder auf", erklärt sie.

Über ihren Blog und die Facebook-Seite vermarktet sie ihre Produkte, gibt ihren Followern Rezepttipps und hält sie über ihre neuesten Projekte auf dem Laufenden. "Ich finde es toll, auch junge Frauen und Mütter wieder für die Heimat zu begeistern", erzählt sie.

Die Bergstadt ist zu ihrer "Wahlheimat" geworden, sagt Lehmann und schwärmt von der Landschaft im Schwarzwald sowie dem Blick aus ihrem Haus auf Wiesen und Täler. Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen und ihrem Mann lebt sie in Langenschiltach.

Vor acht Jahren begann die junge Frau mit dem Bloggen – anfangs unter anderem Namen. "Da fragt man sich schon mal: Ob das wirklich jemanden interessiert?", sagt sie und lacht. "Ich denke immer, halb St. Georgen weiß nicht, was ich wirklich mache." Mittlerweile hat die gelernte Erzieherin mehr als 1000 Likes, ihre Bekanntheit als Landmädchen beschränkt sich noch auf das Internet.

Der Erfolg ist für die 31-Jährige allerdings nebensächlich. Die Arbeit im Garten und in der Küche für ihre kleine Manufaktur und den Internetauftritt ist für sie ein Ausgleich zur Arbeit im Kindergarten und zu Hause. Doch eine kleine Hoffnung, dass das "Projekt Landmädchen" eines Tages größer wird, bleibt: "Irgendwann einen eigenen kleinen Laden zu haben, vielleicht in zehn Jahren, wäre schon ein Traum."

Weitere Informationen unter www.daslandmaedchen.de