Sie stehen in den Startlöchern für das Reparaturcafé (von links): Wolfgang Kurok, Wolfgang Haas, Irmgard Lupfer, Frank Mayer und Dieter Stockburger. Es gibt noch weitere Helfer. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfe zur Selbsthilfe wird erstmals am 7. Februar in der Robert-Gerwig-Schule geboten

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Verschenken statt wegwerfen, diese Idee gibt es schon länger. Der Gedanke ist, noch gute Ware, die nicht mehr gebraucht wird, jemandem zukommen zu lassen, der sie brauchen kann. Seit Herbst letzten Jahres aber sind Vorbereitungen dazu im Gange, Dinge wieder in Gang zu bringen, die eigentlich defekt sind – durch das Reparatur-Café.

Damit könne viel Abfall vermieden werden, denn oftmals seien es Kleinigkeiten, wie ein kaputtes Anschlusskabel oder ein defekter Fahrradschlauch. Am Samstag, 7. Februar, ab 10 Uhr können Interessierte mit ihren reparaturbedürftigen Dingen in die Robert-Gerwig-Schule kommen. Der Eingang von der Bücherei her ist geöffnet.

Bei der Schülerfirma brainfood@school

Es werden Hinweisschilder angebracht, was wo zu finden ist. Im Büro der Schülerfirma "brainfood@school ist die Anmeldung, wo auch eine Haftungs-Verzichtserklärung unterzeichnet werden muss; denn sofern durch den Reparaturversuch ein Schaden entsteht, haftet der Reparaturhelfer nicht. Desgleichen sei auf derselben Etage für das leibliche Wohl aller Besucher bestens seitens der Schülerfirma gesorgt, versprechen die Organisatoren. Ebenfalls auf dieser Ebene befinde sich die "Nähstube" für die ehemalige Sozialpädagogin Irmgard Lupfer, die in ihrem ersten Beruf Damen-schneiderin war und somit die "ganze Bandbreite des textilen Schaffens" kennt. Schon vor einigen Jahren habe eine Freundin sie darauf hingewiesen, dass sie sich nach der Pensionierung doch wieder dem Schneidern zuwenden könne.

In den "Katakomben", den Kellerräumen der Schule, befinden sich die Werkstätten. Hier dürfen die Männer ran, selbstredend stelle die Schule das vorhandene Werkzeug zur Verfügung, betonte Schulleiter Jörg Westermann. Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit, in Absprache mit der Stadt die Schulräume und deren Einrichtung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, sofern kein Unterricht gestört werde – was samstags eigentlich nie der Fall sei.

In diesen Räumen wollen Wolfgang Haas, gelernter Elektromechaniker, späterer Ingenieur und Technikbegeisterter, Dieter Stockburger, der denselben Beruf erlernte und als Techniker nun eher konstruktiv tätig, Frank Mayer (Maschinenschlosser) mit vielen Reparaturhobbys (seine Devise: "Geht nicht – gibt´s nicht"), der ehemalige Rathausangestellte Wolfgang Kurok, der von den vielen Hausmeistern viele Dinge gelernt hat, sowie weitere Spezialisten gemeinsam mit den Besitzern möglichst viele Dinge reparieren, die ansonsten als kaputt weggeworfen würden. Wobei es klar heißt: Gemeinsam mit den Besitzern – denn es soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein.

Das könne ein Fahrrad sein, das immer die Luft verliere, ein PC oder eine elektrische Bohrmaschine, die einen Wackler hat, betonte Initiatorin Petra Glünkin von der Evangelischen Bezirksstelle. Die Hilfeleistung als solche sei kostenlos, bezahlen müsse der Kunde lediglich die Materialkosten für notwendige Ersatzteile. Denn – das Engagement der Helfer sei ehrenamtlich.

Künftig soll das Reparaturcafé als Teil der Wirkstatt an jedem ersten Samstag eines Monats von 10 bis 13 Uhr in den Räumlichkeiten stattfinden.