Die Sanierungsarbeiten in der Mehrzweckhalle Peterzell dauern noch bis nach den Herbstferien. Foto: Kauffmann

Bauarbeiten ziehen sich hin. Material für Fensterrahmen wird viel zu spät angeliefert.

St. Georgen-Peterzell - Die Mehrzweckhalle im Ortsteil Peterzell sollte pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres am Montag wieder öffnen. Doch die Sanierungsarbeiten ziehen sich bis in die Herbstferien. Der Grund dafür liegt vor allem an der neuen Glasfassade.

Die Sanierungsarbeiten in der Mehrzweckhalle in Peterzell haben vor allem ein Ziel: Energie einzusparen. Dazu wurden in den vergangenen Monaten unter anderem die Wände gedämmt und stromsparende LED-Lampen installiert.

Einer der zentralen Bestandteile ist dabei jedoch die energetische Erneuerung der Glasfassade. Messungen mit der Wärmebildkamera im Winter zeigten: Gerade bei den Scheiben ist der Durchlass am größten. Doch genau diese Stelle verzögert die Inbetriebnahme der Mehrzweckhalle nun.

Schüler und Vereine müssen improvisieren

Stadtbaumeister Reinhard Wacker erklärt auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten: "Die Halle öffnet erst nach den Herbstferien."

Grund: Das Rohmaterial, Stahl und Aluminium, für die Fensterverkleidungen fehle. Das Unternehmen, das die Rahmen liefern, sei in den Ferien gewesen. "Das war zum Zeitpunkt der Beauftragung nicht bekannt", berichtet Wacker weiter. Angeliefert werden die Fassungen erst in der zweiten Oktoberwoche.

Die Scheiben seien zwar schon da, doch ohne das Material für die Fassungen herrsche in diesem Sanierungsabschnitt Stillstand: "Die Rahmen sind Maßanfertigungen", sagt Wacker. Die Stadt könne sie daher nicht von der Stange bestellen, Wacker: "Es gibt keine Einheitsgröße."

Die Schüler der benachbarten Grundschule Peterzell und die Vereine müssten nun "improvisieren". Falls das Wetter mitspiele, könnten sie ihrem Sport im Freien nachgehen oder versuchen, in einer der weiteren Hallen in St. Georgen direkt unterzukommen.

Wacker bedauert: "Es hätte eigentlich alles gepasst, aber ohne das Rohmaterial können die Handwerker nicht an die Arbeit gehen." Weil die bestehende Fensterfront noch intakt ist, stand die Überlegung im Raum, die Halle tagweise freizugeben. Doch dies sei riskant: Noch immer seien vereinzelt Handwerker vor Ort, um die letzten Arbeiten vorzunehmen, vor allem an Stellen außerhalb des Hallenraums. Doch die Verantwortlichen fürchtet, dass es dabei zu Unfällen kommt.

Bei den Sanierungsarbeiten haben die Bauarbeiter weitere Stromkabel zwischen der tragenden Decke und der Deckenverkleidung entdeckt, die vorher nicht bekannt waren. Diese müssten zusätzlich mit Kabeln ausgetauscht werden, die eine Spezialbeschichtung haben, die einem Feuer zumindest eine Stunde standhalten. "Wenn man noch nicht alle Leitungen freigelegt hat, gibt’s auch mal Überraschungen", sagt Baumeister Wacker. Der Hauptgrund für die Verzögerung blieben jedoch das viel zu spät gelieferte Rohmaterial für die Fensterrahmen.

Die Bauarbeiten wurden auch genutzt, um die Halle auf den neusten Stand beim Brandschutz zu bringen. In den Geräteräumen wurde unter die bestehende Rigipsdecke eine zusätzliche, nicht entflammbare Decke eingebaut. So kann die Holzkonstruktion dahinter kein Feuer fangen.

Die Wände und die Decke der Halle bestehen zwar ebenfalls aus Holzlatten, doch sie bleiben bestehen, weil sich Feuer immer nach oben ausbreitet. Zudem erhält die Halle einen weiteren Notausgang.

Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf insgesamt 965.000 Euro. Die staatliche Förderung nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz beträgt 110 000 Euro (Pauschalförderung). Die Bauarbeiten starten nach Pfingsten und dauern voraussichtlich bis Ende November.