Die Karten hängen gut lesbar am Baum. Wer das passende findet, darf eine oder mehrere abnehmen und sich am Auskunftsschalter registrieren lassen. Foto: Vaas

Wunschbaum-Aktion will auch Bedürftigen schöne Bescherung ermöglichen. Teilnahme bis 7. Dezember.

St. Georgen - Adventliche Stimmung verbreitet ein Weihnachtsbaum im Rathaus-Foyer. Er wurde bereits aufgestellt, weil er eine wichtige Aufgabe hat. Durch ihn sollen möglichst viele Geschenke für Bedürftige zusammen kommen. Zahlreiche an den Zweigen angebrachte Wunschkarten sind ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.

Die Adventsmacher sind Uwe Lorius, mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie Antonia Musacchio-Torzilli von der Wirkstatt. Die Aktion findet zum sechsten Mal statt. Bereits im ersten Jahr kamen 80 Karten und ebenso viele Geschenke zusammen.

Mittlerweile haben sich Bedürftigen gemeldet, die sonst kein Geschenk erhalten würden. Ihre Wunschkarten hängen mittlerweile am Wunschbaum. Die Karten waren in allen Kindertageseinrichtungen, den Beratungsstellen der Diakonie und der Caritas sowie bei den Schulsozialarbeitern der Robert-Gerwig- und der Rupertsbergschule erhältlich. Diese Stellen haben auch den Überblick über die tatsächliche Bedürftigkeit.

Der Wunsch sollte so genau wie möglich beschrieben werden, Gutscheine werden nicht mehr ausgegeben. Damit kommt die Grundidee "Bürger beschenken Bürger" wieder mehr zur Geltung. Auch werden aus diesem Grund nur Wünsche von Einwohnern der Gesamtstadt angenommen.

Geschenke sollten nicht teurer als 30 Euro sein

Wichtige war beim Ausfüllen der Wunschkarte: Es sollte etwas mehr als nur ein Stichwort auf der Karte stehen, sondern möglichst eine genaue Beschreibung. Daran hat sich ein Großteil gehalten. Oft stehen genauer beschriebene Kleidungsstücke oder Schuhe auf dem Karte. Bei Parfüm oder Kosmetikartikel ist die genaue Bezeichnung dabei. Bei Kinderspielzeug ist manchmal sogar der Prospekt-Ausschnitt mit der Preisangabe dabei. Fast ein Volltreffer ist dabei der Wunsch nach einem ferngesteuerten Auto für 29,95 Euro. Der Wert des Wunsches sollte bei 30 Euro liegen, steht auch auf der Karte vorgedruckt. Nur das Geschäft, wo der Artikel erhältlich ist, befindet sich außerhalb von St. Georgen. Eigentlich soll bevorzugt in der Bergstadt eingekauft werden. Dies unterstützt den heimischen Handel, der möglichst in seiner ganzen Vielfalt erhalten bleiben soll. Es gibt aber auch Wunschkarten, die den Rahmen bei weitem sprengen.

Spätestens am 17. November musste dann die Karten am Auskunftschalter des Rathauses abgegeben sein. Hier verbleibt jetzt auch ein grüner Abschnitt, um später das Geschenk an die richtige Person weiterleiten zu können. Die eigentlichen Karten hängen jetzt am Baum im Foyer. Hier erkennt niemand, wer der Beschenkte ist. Das soll anonym bleiben.

Schenk-Willige haben bis zum 7. Dezember Zeit

Nun können sich potenzielle Schenkende bis zum 7. Dezember Zeit für den Eintrag als Pate und die Besorgung des Geschenks nehmen. Dafür nehmen sie die eine oder mehrere Karten ab und melden sich am Auskunftsschalter. Auch diese Namen bleiben anonym, das Geschenk wird ohne nähere Angaben vergeben.

Am Ende der Aktion steht die Geschenk-Ausgabe. Diese kann entweder im Rathaus oder in der Beratungsstelle der Diakonie erfolgen.

Wer selbst kein Geschenk besorgen möchte oder kann, hat auch die Möglichkeit, für die Aktion zu spenden. Mit diesem Geld werden immer die Geschenke besorgt, die am Wunschbaum hängen geblieben sind. Derzeit ist dieser Topf recht leer, bedauern die Organisatoren.

Gespendet werden kann auf das Konto der Stadt unter Angabe des Verwendungszwecks "Wunschbaum". Bis 100 Euro reicht der Bankauszug als Spendenquittung. Bei höheren Beträgen gibt es eine Spendenbescheinigung der Stadt.