Paragon hat ein Werk in der Bühlstraße in St. Georgen. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Konzernumsatz soll mit plus acht Prozent die Hundert-Millionen-Euro-Marke überspringen

St. Georgen/Delbrück (dvs). Der Vorstand des Autozulieferers Paragon AG hat seine Prognose für dieses Jahr präzisiert. Demnach soll der Konzernumsatz um nochmals rund acht Prozent gegenüber 2015 zulegen und damit die Hundert-Millionen-Euro-Marke überspringen. Dabei wird eine Ertragssteigerung mit einer Ebit-Marge von etwa neun Prozent vom Umsatz erwartet.

Treiber des Wachstums ist neben dem sich weiterhin gut entwickelnden Geschäft mit Sensoren, Mikrofonen und Cockpit-Systemen der Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik und vor allem die Elektromobilität. Der Bereich mit den Tochterunternehmen Voltabox in Deutschland und den USA soll einen Umsatzbeitrag von über 15 Millionen Euro liefern.

Klaus Dieter Frers, Vorstandsvorsitzender der Paragon AG: "Wir wachsen deutlich schneller als der automobile Markt. Basis dafür sind unsere hoch wettbewerbsfähigen Produkte und die umfangreichen Investitionen in den vergangenen Jahren, speziell auch der Aus- und Aufbau unserer Produktionsstätten in Deutschland, den USA und zuletzt in China im Jahr 2015. Hiervon werden wir in den kommenden Jahren auf allen Ebenen profitieren, die rege Investitionstätigkeit der vergangenen Jahre ist in dieser Form nun nicht mehr notwendig."

In der Prognose für 2016 ist der Großauftrag über Li-Ionen-Starterbatterien mit ersten Umsätzen enthalten; Serienstart bei der Paragon-Tochter Voltabox Deutschland ist Mitte 2016. Voltabox rechnet dann mit einer deutlichen Umsatzausweitung in diesem Produktsegment ab 2017 und kann sich strategisch dadurch immer mehr von der allgemeinen Automobilkonjunktur abkoppeln. Darüber hinaus werden auch die Produktionshochläufe in den neu eröffneten Werken in den USA und China zu dieser dynamischen Entwicklung beitragen. Neben den Batteriesystemen in Texas setzt Paragon in China im ersten Schritt vor allem auf seine führenden und gerade im asiatischen Raum stark nachgefragten Lösungen im Luftgüte-Management, die für saubere Luft im Fahrzeug-Innenraum sorgen.

Aufgrund dieser Wachstumsdynamik von Paragon durch neue Produkte, der Lieferung höherwertiger Systeme, neuen internationalen Kunden und neuer Märkte wie zum Beispiel die Elektromobilität werden aller Voraussicht nach die Geschehnisse um VW auch zukünftig für Paragon keine wesentliche Rolle spielen. Seit Bekanntwerden der verschiedenen Problemfälle im September 2015 lassen sich aus dem Abrufverhalten keinerlei Einbußen herauslesen. Dennoch hat der Vorstand die Planung für 2016 eher konservativ ausgerichtet und mögliche zukünftige Einflüsse somit bereits antizipiert.

Die positive Prognose wird gestützt durch einen deutlich gestiegenen Auftragsbestand. In einer Lifetime-Betrachtung verfügt der Konzern derzeit über einen Auftragsbestand von rund einer Milliarde Euro.

Die Ertragsentwicklung soll 2016 ebenfalls deutlich anziehen. Erwartet wird eine Marge von rund neun Prozent. Ein Grund dafür ist auch die zukünftige Investitionstätigkeit der Paragon AG. Mit Investitionen für 2016 in Höhe von 14 Millionen Euro führt Paragon wie geplant die entsprechenden Ausgaben auf unter die Hälfte der Investitionen in 2015 zurück, die durch verschiedene Einmaleffekte erhöht waren. Dadurch erreicht Paragon ein Niveau, das noch unter dem Wert von 2014 liegt. Der Höhepunkt der durch die Anleihe 2013 initiierten Investitionsphase ist damit überschritten. Der Vorstand erwartet zum Ende 2016 auch einen Wiederanstieg der Eigenkapitalquote auf rund 24 Prozent einherge hend mit einer Verringerung des Nettoverschuldungsgrades.

Die Paragon AG entwickelt, produziert und vertreibt zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Automobilelektronik. Zum Portfolio des Direktlieferanten der Automobilindustrie zählen Produkte in den Geschäftsbereichen Sensoren, Akustik, Cockpit, Elektromobilität und Karosserie-Kinematik. Neben dem Unternehmenssitz in Delbrück (Nordrhein-Westfalen) unterhält die Paragon AG Zweigniederlassungen in St. Georgen, in Suhl (Thüringen), Nürnberg (Bayern) und Bexbach (Saarland) sowie Tochterfirmen in Bexbach (Firma Shere Design), Kunshan (China) und in Austin (USA).