Neue Impulse vom neuen Kantor Jochen Kiene (an der Orgel) erhoffen sich (von links): Peter Dönneweg vom Ausschuss Kirchenmusik, Jutta Müller (Vorsitzende des Kantoreigremiums), Pfarrerin Lisa Interschick, Oliver Porsch, Mitglied im Kantoreigremium und im Kirchengemeinderat sowie Pfarrer Friedemann Fritsch. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Der 26-jährige Jochen Kiene hat viele Pläne für die musikalische Entwicklung der Gemeinde

Einen neuen Kantor hat seit kurzem die Lorenzkirche. Der 26-jährige Jochen Kiene sprach vor der Presse über Pläne für die musikalische Entwicklung der Gemeinde.

St. Georgen. Kiene stammt aus Hamburg, wandert aber sehr gern und zog deshalb in den Schwarzwald, und entschied sich bewusst für ein Studium in Freiburg und ein Musikstudium in Trossingen. Offiziell beginnt sein Dienst erst jetzt, er ist aber schon seit Ende Februar hier. Am Karfreitag habe es eine schöne Aufführung gegeben, so Oliver Porsch, Mitglied im Kantoreigremium und im Kirchengemeinderat.

Laut Jutta Müller, der Vorsitzenden im Kantoreigremium, gibt es derzeit 45 bis 45 Stammsänger. Die Kirchengemeinde erhoffe sich von Kienes Verpflichtung neue Impulse für das Singen im Gottesdienst, so Pfarrer Friedemann Fritsch. Es gebe im Großraum schon viel Musik. Ein Gedanke sei, dass ein Profi Leute ganz anders coachen und ehrenamtliche Musiker dazu bringen könne, sich so gut wie möglich in Gottesdienste einzubringen. Zudem sollten Menschen angezogen werden, die sonst nicht unbedingt erreichbar seien. Kiene möchte sich programmatisch auch älteren Werken widmen, aber durch frische Werke jüngere Menschen ansprechen und schon nach den Sommerferien einen Jugendchor ins Leben rufen. Er wolle Sänger begeistern, zum Beispiel durch eine Kooperation mit Chören aus Donaueschingen. Es mache Sängern viel Spaß, in einer großen Masse zu singen. Angedacht sind zudem regelmäßige Oratorien, zwei Kantatengottesdienste pro Jahr und 2018 ein größeres Projekt. Die Kantorei sei prädestiniert für ein qualitativ hohes Niveau. Persönlicher Ansporn sei für ihn, zu zeigen dass St. Georgen attraktive Kirchenmusik zu bieten habe. Die habe auch etwas mit Lebensqualität zu tun, so Fritsche. Kiene möchte auch die Arbeit an kleineren Projekten nicht vergessen. Es gebe für jede Stufe eine angemessene Qualität. Auch gehe es nicht nur um geistliche Werke. In der Kirchengeschichte habe immer wieder weltliche Musik eine Rolle gespielt.

Peter Dönneweg vom Ausschuss Kirchenmusik wünscht sich, dass durch Kiene wieder eine stärkere Bindung zum Gymnasium entsteht. Dort habe es früher einen klassenübergreifenden Chor gegeben mit Anknüpfungen zur Kantorei. Er sehe da eine große Chance, denn St. Georgen sei musikbegeistert, so Dönneweg.

Offiziell eingeführt wird Kiene am 16. Juli um 16 Uhr in einem Kantatengottesdienst in der Lorenzkirche. Danach besteht im evangelischen Gemeindehaus die Möglichkeit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ab 29. Juli möchte Kiene viermal, jeweils samstags um 11.10 Uhr, die Orgelmusik zur Marktzeit wieder aufleben lassen, möglichst ergänzt durch Singen. Am 22. Oktober sollen Werke aus der Zeit der Reformation gespielt werden.