Siebtklässler und Mitglieder der KJG formen aus Buchstaben Worte, die an Fairness und Nachhaltigkeit gemahnen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Umwelt: Schüler thematisieren Fairness und Nachhaltigkeit / "WELTfairÄNDERER"-Woche im Pausenhof

Mit einem ökumenischen Gottesdienst begann die "WELTfairÄNDERER"-Woche im Pausenhof der Robert-Gerwig-Schule. Das Projekt des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend findet in Zusammenarbeit mit Schule und Kommune statt.

St. Georgen. Pastoralreferent Benedikt Müller und Pfarrerin Lisa Interschick widmeten sich dem Gedanken, dass jeder etwas ändern kann. In die selbe Richtung gingen Siebtklässler der Robert-Gerwig-Schule. Sie formten aus einzelnen, mit Buchstaben bemalten Pappkartons mahnende Worte.

Graben zwischen Arm und Reich wird tiefer

Mitglieder der katholischen jungen Gemeinde erinnerten daran, dass 795 Millionen Menschen weltweit an Hunger leiden und alle zehn Sekunden ein Kind an Unterernährung stirbt. Sie mahnten das ungerechte Wirtschaftssystem an, das den Graben zwischen Arm und Reich vertiefe und die Vielfalt des Lebens bedrohe. Viele legten die Hände in den Schoß, seien zu bequem um etwas zu ändern, fragten sich aber, warum keiner etwas unternehme.

Interschick beschrieb das Vertrauen in Gott, der die Kraft gebe um erste Schritte zu wagen. Müller nannte die Geschichte vom Samariter der einem Überfallenen hilft ein Paradebeispiel fürs Helfen. "Es liegt in deiner Hand, die Welt zu verändern und das Leben zu schützen", so Müller. Viele gingen unangenehmen Tatsachen aus dem Weg, vielleicht weil sie erkennen müssten, dass sie selbst zu den Räubern gehören.

Aus alten Schirmen werden Taschen

Interessant war die Musikauswahl beim Gottesdienst. Neben üblichen Kirchenliedern gab es eine Einspielung von "Deine Schuld" der Ärzten.

Das Lied wartete mit Texten auf wie "Trau keinem der dir sagt, dass du nichts verändern kannst."

Laut Projektreferentin Sandra Uhlich geht es bei den Veranstaltungen der nächsten Tage um Themen wie nachhaltige Entwicklung, Fairness und die Frage, was jeder selbst tun könne. Gezeigt werden solle, dass das nicht mit Verzicht zu tun hat, sondern Spaß machen könne. Das bunte Nachmittagsprogramm sei offen für alle.

Schulnetzwerk jetzt "Fair Trade School"

Rektor Jörg Westermann hatte eine schöne Neuigkeit zu berichten. Das Schulnetzwerk wurde vor wenigen Tagen als "Fair Trade School" anerkannt.

Nach dem Gottesdienst gab es einen Sektempfang. Im Lapidarium waren von Schülern angefertigte Kunstwerke zu sehen. Westermann lud die Öffentlichkeit zu den bis Donnerstag laufenden Veranstaltungen ein. Die seien zwar meistens frei, Spenden aber sehr willkommen.

Jeden Morgen ab neun Uhr öffnet das FairCafé in Zelt auf dem Grundschul-Pausenhof. Im unteren Schulhof gibt es Dauerausstellungen zum Reparatur-Café und der Fair-Trade-Arbeit in St. Georgen.

Am Montagabend gab es ein Fairtrade-Büfett und einen Vortrag zu fairer Kleidung. Am heutigen Dienstag startet ab 14 Uhr ein Lernbüfett zum Thema Wasser für Grundschüler, wobei eine Anmeldung nicht nötig ist.

Alte Schirme in Taschen umfunktionieren

Ebenfalls auf dem Programm stehen der Besuch des Recyclinghofs für schon angemeldete Gruppen und ein Upcycling-Workshop. Dabei sollen alte Schirme in Taschen umfunktioniert werden. Spender dürfen gerne alte Schirme in der Schule oder im Rathaus abgeben. Geplant sind am Dienstag zudem das Umnähen alter Kleidungsstücke, ein Infostand des Reparatur-Cafés sowie ab 18 Uhr ein Weltfairänderer-Hock.