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Bürgermeister Michael Rieger wird gestürzt und muss Schlüssel abgeben. Guggenmusik sorgt für Stimmung.

St. Georgen - Eine gewaltige Narrenschar marschierte auf, um das Rathaus zu stürmen. Alles was Lust oder Häs hatte, stand für den Großeinsatz bereit. Die Närrische Bürgerwehr aus Peterzell schoss aus allen Rohren.

Die Guggenmusik Bergstadtfetzer versuchte, mit schrägen Tönen die Betonmauern zum Einsturz zu bringen. Doch die Rathausbesatzung hatte sich gut verschanzt. Bürgermeister Michael Rieger war nicht in Sicht. Es wurde bereits dunkel und Schneefall trug nicht gerade zum Verweilen im Freien ein. Narrenzunftmeister Eric Sprich schob die Schuld für den späten Termin auf den Bürgermeister. Dieser wollte, dass die Arbeitszeit seiner Bediensteten bereits vorbei sei und diese frisch ausgeschlafen hätten.

Vertreter verschiedener Zünfte forderten vehement den Schlüssel. Doch aus dem Rathaus kam keine Reaktion. Sie glossierten verschiedene Ereignisse aus dem kommunalen Leben. So sei der Kreisverkehr längere Zeit leer geblieben, weil bei den Steinen falsch gemessen wurde.

Narren strömen ins Rathaus

Bei einem Fehlalarm habe die Polizei einen Unfall gebaut und 70.000 Euro Sachschaden angerichtet. Die drei Beamten seien aber glücklicherweise nur leicht verletzt worden. Ein Blitzer gegen Raserei in Höhe des Klosterweihers könne installiert werden, wenn die Bußgelder in die Narrenkasse flössen.

Im Rathaus sei der Aufzug kaputt gewesen. Das habe den Bediensteten zu "strammen Waden und Knackärschen" verholfen. Die Hallenbadsanierung werde teurer als erwartet. Das sei aber nicht so schlimm, weil die Decke die Farben grün und gelb der Narrenzunft erhalte.

Ein paar Hippys beobachteten vom Rathaus aus das Treiben vor dem Gebäude. Es meldet sich aber keiner zu Wort. Sie hatten offensichtlich aber keinen Bock mehr auf größeren Widerstand. Statt dessen seilten sie den Rathausschlüssel ab. Eine Nesthexe schnappte ihn und brachte diesen den Zunftvertretern. In dem Häs steckte der Bürgermeister, der seine Kapitulation einräumte.

Als sich die Rathaustore öffneten, gab es kein Halten mehr. Die Narren strömten ins Haus. Um sie gnädig zu stimmen, rückten die Besiegten ihre letzten Vorräte heraus und bewirteten die Besatzer.