Geehrt und herausgehoben wurden durch den Vorsitzenden OSM Manfred Schröder (hinten, rechts) im Beisein von Bürgermeister-Stellvertreter Hansjörg Staiger (rechts): Bernhard Kleiner, Stefan Wehrstein, Luca Schröder sowie Else Weißer, vertreten durch Werner Weißer (von links). Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Schützengilde: Aufrüttelnde Brandrede von Manfred Schröder / Altersdurchschnitt liegt bei 58 Jahren

Aus dem Bericht des Oberschützenmeisters wurde eine aufrüttelnde Brandrede, vermischt mit sportlichen Erfolgsmeldungen – so erlebte man die Hauptversammlung der Schützengilde.

St. Georgen. Gerade noch 14 aktive Schützen stünden dem Verein zur Verfügung, stellte Oberschützenmeister Manfred Schröder ernüchtert fest, er selbst stelle den Altersdurchschnitt dar mit 58 Jahren. Dennoch könne man gute Erfolge nachweisen, auch beim Vereinsnachwuchs. So belegte Annika Fleig bei den Kreismeisterschaften den guten zweiten Platz. Willi Weisser war bei den Senioren B Luftgewehr und beim Kleinkaliber 100 Meter nicht zu schlagen, bei der Luftpistole zeigte das Bergstadt-Team, was in ihnen steckt und siegte mit Vorsprung. Beim Altersschießen belegten Willi Weisser, Hans Grieshaber und Manfred Köser mit jeweils vollen 300 Ringen die Plätze eins bis drei, was auch den Mannschaftserfolg bedingte. Ein herausragendes Ergebnis, allerdings nicht für seinen Verein, erzielte Nachwuchsschütze Luca Schröder bei der Deutschen Meisterschaft in München. Er konnte mit der Luftpistole und der Freien Pistole jeweils den zweiten Platz belegen, dazu mit der Sportpistole Platz drei. In der Mannschaft bei der Freien Pistole belegte er sogar den "Platz an der Sonne".

Dennoch sei er mit der Lage alles andere als glücklich. Viele Bewirtungen, verbunden mit Schießen, konnten die wenigen Verantwortlichen durchführen, unter anderem war auch der Gemeinderat der Stadt zum Bogenschießen da. Das sei eines seiner Hauptanliegen – denn wie er die Sache sehe, bestehe zwar eine Ausschankgenehmigung, jedoch keine zur Bewirtung mit Speisen. Nach langer, fruchtloser Diskussion erklärten sich Klaus Wißler und Stefan Wehrstein bereit, die Sache zu klären.

Zudem werde ihm von vielen Seiten vorgeworfen, dass er alles im Alleingang erledige. "Dem möchte ich nur entgegen halten, dass ich nur Dinge erledigt habe, an denen wir teilweise seit Jahren herumdoktern.

Als Beispiele sei die Homepage genannt, an der wir jahrelang herum diskutiert haben – gemeinsam mit Volker Heinz haben wir die ruck zuck ins Leben gerufen", wehrte er sich. Und wenn er, weil der Herd und die Kochflächen kaputt sind, nicht einen alten irgendeines Vereinsmitglieds nehme, sondern einen guten neuen Gasherd, dann sei das vielleicht etwas teurer, aber deutlich langlebiger.

Kasse schließt mit einem ordentlichen Gewinn

Er habe einen Superdeal für Bier, da müsse er aber zehn Kisten auf einmal kaufen, die dann wieder über 150 Euro als Verfügungsgrenze liege, dann sei das so – der Einkäufer habe da mehr Möglichkeiten als er. Spaß mache ihm derzeit die Jugend – ohne viel dazwischen zu reden funktioniere das.

"Lasst die doch erst mal eine Weile schießen, bevor ihr Belehrungen erteilt, dann haben die auch ihren Spaß – der Ehrgeiz kommt irgendwann", befand er.

Trotz wieder einmal recht kräftiger Ausgaben könne er als Kassier (der er ebenfalls noch immer ist) einen ordentlichen Gewinn ausweisen. So nebenbei habe man neue Jacken und T-Shirts erworben, dabei habe man sich für die deutlich bessere Ausführung entschieden.

"Was leider immer noch schwierig in den Griff zu bekommen ist, sind die vielen Bargeschäfte ohne Nachweis, hierfür habe man doch die neue Computerkasse". Schriftführer Stefan Wehrstein musste eingestehen, dass er erstmals einen nurmehr zweistelligen Mitgliederbestand zähle.

Ein nicht ganz einfaches Thema sprach der Vorsitzende an: Nachdem die bisherigen Verpächter verstorben seien, habe er mit der Tochter Verbindung aufgenommen, die ihm das Erbpachtgrundstück gerne auch verkaufen wolle. Er würde gerne ein paar Quadratmeter mehr dazu erwerben. Allerdings müssten dann zusätzlich die Vermessungskosten sowie die Notargebühren bezahlt werden. Die Versammlung gab ihm dazu die Vollmacht.

Bei den anstehenden Wahlen wurde der Oberschützenmeister mit einer Gegenstimme im Amt bestätigt. Da sich erneut kein Schatzmeister fand, wird Schröder diesen Posten erneut für ein weiteres Jahr kommissarisch bekleiden. Schriftführer bleibt Stefan Wehrstein. Auch die drei Beisitzer Klaus Wißler, Bernhard Kleiner und Hans Fleig bleiben im Amt.

Für seine Verdienste im Verein wurde Bernhard Kleiner mit der Vereinsehrennadel in Silber ausgezeichnet. Für 40 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund erhielten Else Weißer, Siegfried Hackenjos und Stefan Wehrstein die Ehrennadel des DSB in Gold.