Über den erfolgreichen Abschluss eines Sprachkurses für Familien mit Migrationshintergrund im Kindergarten Weidenbächle in St.  Georgen freuen sich Erzieherinnen und Mütter (von links): Simone Paatsch, Carmen Cristina Bleza, Regina De Souza, Dolores ­Justo Franqueza, Angela Becker, Nadja Sellim, Maria Thorns und Nicoleta Morar. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Sprachkurs: Modellprojekt des Kindergartens in Sachen Integration / Abschluss mit landestypischen Speisen

Von Stephan Hübner

Wieder einmal kann die Stadt St. Georgen ein Vorzeigeprojekt für Familien mit Migrationshintergrund vorweisen. Im Kindergarten Weidenbächle gab es einen über mehrere Wochen andauernden Familiensprachkurs

St. Georgen. Laut Markus Esterle vom Amt für Bürgerdienste stammt die Idee dazu von der Stadtverwaltung. Sinn und Zweck war die Weiterentwicklung der Integration von Flüchtlingen, allerdings waren alle Familien mit Migrationshintergrund angesprochen. Ankommende Flüchtlingsfamilien sollten lebensorientiert und gemeinsam die deutsche Sprache erlernen sowie Alltagsstrukturen und Werte der Einrichtung besser kennenlernen, Mütter als Wegbegleiter für die neu ankommenden Familien fungieren.

Möglich gewesen wäre eine Finanzierung über das seit Jahren bestehende "Stärke"-Landesprogramm. Die Stadt erhielt aber für das Modellprojekt Mittel aus dem Landesprogramm "Gemeinsam sind wir bunt", an dem sich auch die Baden-Württemberg-Stiftung beteiligt. Zuständig im Kindergarten waren die Erzieherinnen Angela Becker, Regina De Souza und Simone Paatsch. Alle Eltern mit Migrationshintergrund wurden angeschrieben. Leider kam von den Flüchtlingsfamilien nichts zurück. Eventuell müsse man die noch einmal gezielt über die Familienpaten ansprechen, stellten die Erzieherinnen mit Blick auf eine mögliche Fortführung des Projekts fest. Derzeit gibt es im Kindergarten sechs Kinder aus Flüchtlingsfamilien.

In der Gruppe waren Mütter aus Rumänien, Spanien, Italien, Bulgarien und Brasilien. Das Projekt lief seit April und fand nun mit dem fünften Treffen seinen Abschluss. Dazu brachten die Mütter landestypische Speisen mit. Es sei ein ganz tolles Projekt, die Frauen sähen das genauso, betonte Regina De Souza. Alle seien traurig, dass es fertig sei.

Das Ziel, die Kommunikation untereinander zu verbessern und sich über Alltagssorgen auszutauschen, wurde laut Angela Becker erreicht. Ein großer Punkt sei gewesen, den Mut zu bekommen, Deutsch zu sprechen. Das trage Früchte, die Sicherheit steige durch Erfolgserlebnisse, erklärte Regina De Souza. Tatsächlich kommen Mütter und Kinder seit Beginn des Projekts vermehrt mit ihren Anliegen auf sie zu, bestätigte Simone Paatsch.