Hunderte der schweren Maschinen bei der Ausfahrt lassen aus der Ferne an ein nahendes Gewitter glauben. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: "Born to be wild MC Schwarzwald" lässt es krachen

Von Hans-Jürgen Kommert

Im Jahr 1976 wurde der heutige Motorradclub "Born to be wild MC Schwarzwald" in St. Georgen ins Leben gerufen. Das 40-Jährige wurde nun gefeiert.

St. Georgen. Die damaligen Gründer, von denen bis heute noch zwei im Club sind, fuhren zunächst Mopeds und Kleinkrafträder sowie später japanische Motorräder. Das Clubleben der "Borns", wie sie sich selbst nennen, bestand damals wie heute vor allem in gemeinsamen Ausfahrten und vielen Partys.

In den 80er-Jahren entstand eine Freundschaft zu einem Club aus Memmingen im Allgäu, mit dem sich die Schwarzwälder zusammenschlossen. Wenig später folgte ein weiteres Chapter (Ortsgruppe) in Vicenca/Norditalien. Anfang der 90er-Jahre "fusionierten" die Süddeutschen mit den MCs Berlin und Stade (bei Hamburg). Heute gibt es 17 Chapter in Deutschland und sechs Chapter in Italien. Der Gesamtclub zählt damit zu den großen Motorradclubs in Europa.

Die Mitglieder fahren heute ausschließlich Motorräder der Marke Harley-Davidson, oft höchst aufwändig umgebaut, so dass die ohnehin nicht billigen Bikes noch wesentlich mehr wert sind – dabei ist es beinahe egal, ob es sich um ein ladenneues oder ein älteres Bike handelt. Einziger gravierender Unterschied: Bei den heutigen Harleys ist das Schrauben nach dem Fahren nicht mehr notwendig.

Die Clubphilosophie ist heute wie früher das gemeinsame Motorradfahren und gemeinschaftliche Unternehmungen. Dazu gehören das Feiern und das Organisieren von Events.

Für die Feiern am Wochenende beim Clubhaus hatten sich die St. Georgener einiges einfallen lassen, das Gelände um das Clubhaus in der Kurve zwischen Bundesstraße und Storzenbergstraße war in wochenlanger Arbeit "aufgemotzt" worden. Ein "Saloon" und Shoppingmöglichkeiten für Biker ergänzten das Ganze. Am Freitagnachmittag rückten die ersten Chapter an, am Abend begann die Feier mit Hardrock im Stile von AC/DC.

Dass die "Rocker" viele Freunde in der Bevölkerung haben, bewies die Tatsache, dass etliche "Zivilisten" anwesend waren. "Wenn meine Nachbarn öffentlich feiern, dann bin ich dabei", merkte einer an. Laut und wild – aber ohne jegliche Auseinandersetzungen ging das Fest vonstatten. Trotz der vielen teils abenteuerlich anmutenden Figuren waren alle, vor allem die Einweiser, freundlich, aber bestimmt. Das war sicherlich nötig, denn vor allem am Samstag fanden sich im Verlaufe des Tages allein rund 500 Clubmitglieder aus Deutschland und Italien ein, dazu kamen viele Gäste mit Auto oder anderen Motorrädern.

Die Parkmöglichkeiten wurden schon rar, viele parkten entlang der viel befahrenen Bundesstraße. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung mit vier Bands war an beiden Tagen bei freiem Eintritt bestens gesorgt.