Maria Reiche (Claudia Roth, links) ist nicht allzu erfreut über den Besuch ihrer Familie. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Premiere: Theater-AG des TSGs führt "Die Physiker" auf

St. Georgen. Mit einem vom Thema her nicht ganz einfachen Stück, Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker", begeisterte die Theater-AG des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums (TSG) die Besucher des Theaters im Deutschen Haus.

Die Anfangsszene zeigt die Untersuchung der Ermordung eines Pflegers im Sanatorium "Les Cerisiers". Wobei sich Kriminalinspektor Voß (Patrick Dietz) zunächst nur mit der mehr oder weniger hilfsbereiten Leiterin des Sanatoriums, Fräulein Doktor von Zahnd (Birte Scholz), auseinandersetzen muss.

Die will sich vom Beamten nicht ins Handwerk pfuschen lassen, obwohl vor kurzem schon einmal ein Pfleger ermordet wurde. Täterinnen sind zwei Zimmergenossinnen (Sara Raimondo und Anna-Pia Hermann), die sich für die Wissenschaftlerinnen Maria Göppert-Mayer beziehungsweise Marie Curie halten. Dritte im Bunde ist die tatsächlich geniale Physikerin Maria Reiche (Claudia Roth), die allerdings unter Wahnvorstellungen leidet.

Stück ist gespickt mit kuriosen Szenen

Zunächst sieht alles nach relativ klaren Mordfällen aus. Doch ein dritter toter Pfleger, dieses Mal mit Reiche als Täterin, verkompliziert die Sache, und sorgt dafür, dass die Leiterin des Sanatoriums professionelle Bewacher einlassen muss.

Nach und nach stellt sich heraus, dass die Geisteskranken sich durchaus bewusst sind, dass sie nicht die sind, für die sie sich ausgeben. Und dass es tatsächlich um eine Art Machtkampf gegensätzlicher Kräfte geht.

In weiteren Rollen zu sehen waren Miriam Biebel, Tomke De Souza, Hanna Meriz, Piotr Lachendro, Andrea Roth, Yannik Schädler, Hannah Scholz, Laura Walter und Anna Wintermantel. Souffleuse war Alisa Häfner, für die Technik verantwortlich David Kuner, fürs Make-Up Teresa Teixeira-Beugel.

Gespickt war das Stück mit einigen kuriosen Szenen, die das Publikum zum Schmunzeln brachten. Die ein oder andere schwarzhumorige Einlage sorgte für Lacher. Die vornehmlich weiblichen Darsteller machten ihre Sache gut und legten sich mächtig ins Zeug, um ihre Rollen überzeugend auf die Bühne zu bringen. Dafür gab es am Schluss lang anhaltenden Applaus.

Die Theater AG war nicht zum ersten Mal Gast im Theater im Deutschen Haus. Dieses Mal hatten sie das Stück aber erstmals fast ohne Hilfe von Profis erarbeitet. Die drei Schülerinnen Miriam Schwab, Claudia Roth und Sara Raimondo, die zuvor schon als Schauspielerinnen aktiv waren, übernahmen die Regie. Alle drei zeigten sich nach Ende des Stücks erleichtert über das gute Gelingen der Premiere.

Erfreut über die Darbietung war Ralf Heinrich, Rektor des Gymnasiums. Die Schüler hätten einen anspruchsvollen Stoff hervorragend in Szene gesetzt, lobte er. Wissen sei wichtig, habe aber Konsequenzen. Darüber solle man sich Gedanken machen.