Foto: Dorer Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklungsprozess wird mit Bürgerbeteiligung fortgesetzt

Drei Workshops fanden im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses statt. Dabei ergründeten Bürger, was ihnen an St. Georgen in Bezug auf Schwarzwald, Kultur und Industrie besonders am Herzen liegt und was verbesserungswürdig ist.

St. Georgen. Die Moderation übernahmen Irina Stotz von STEG sowie Natalie Maierhofer und Dörte Meinerling von "planbar³".

Um St. Georgen als Schwarzwaldstadt ging es im Phonomuseum. Dessen Leiter Jürgen Weisser erklärte bei einer Führung, was für ihn die Verbindung zum Schwarzwald ausmacht. Er erinnerte an den Ursprung der Uhrenindustrie in den Bauernfamilien und beschrieb den Weg zur später international bedeutsamen Phonoindustrie.

Bei der Frage was St. Georgen einzigartig mache erwähnten Besucher unter anderem die Pflege von Tradition und Brauchtum, das Schwarze Tor oder das Deutsche Phonomuseum. Gelobt wurden Höhenlage, Sonne und Klima sowie dass man in der ganzen Stadt innerhalb von wenigen Minuten im Grünen ist.

Als Ideen brachten die Teilnehmer ein, dass neue Bebauung schwarzwaldtypisch gestaltet werde und in Hanglagen Terrassenhäuser entstehen sollten. Das Ortsbild sei zu verbessern, Gasthäuser sollten Schwarzwälder Spezialitäten anbieten. Beim FAB könnte es ein Bahnhoffest mit Dampflok geben.

Der Kulturbereich wurde im Theater im Deutschen Haus erörtert. Teilnehmer lobten die Kloster- und Industriegeschichte sowie die große Bandbreite der Museen, die auch die Kobisenmühle, den Kunstraum Grässlin oder das Forum am Bahnhof mit einschließt. Auch der Besuch des Bergstadtsommers als hochkarätiges Musikfestival lohne sich immer.

Hervorgehoben wurden die Willkommenskultur, dass sich Bürger bei vielen kulturellen Angeboten engagieren und einige zu besonderen Anlässen Trachten tragen. Gewünscht wurden Stadtführungen zu historischen Plätzen, eine Stadt-App für Smartphones oder die Platzierung von Schildern an der B 33 um Fremde anzulocken.

Über die Industrie diskutierten die Teilnehmer in der Fabrik Obergfell in der Bahnhofstraße. Sie lobten zum Beispiel die eng mit der Stadt verbundenen Familienbetriebe und dass diese immer wieder finanzielle Unterstützung für Projekte bieten. Auch die PE-Stiftung fand Erwähnung.

Gelobt wurde die in St. Georgen mögliche ideale Verbindung von Beruf, Familie und Freizeit sowie das Netzwerk zwischen Schulen und Betrieben und die "geballte Innovationskraft" städtischer Unternehmen. Nicht unerwähnt blieb, dass man als St. Georgener dort arbeite wo andere Urlaub machen. Hervorgehoben wurde auch die große Transparenz der Betriebe und der dadurch mögliche tiefe Einblick in die Industriegeschichte.

Einige der Wünsche waren verbesserte Mobilität für Studenten und Praktikanten, E-Bike-Stationen oder eine mit Kinderwagen und Rollstühlen befahrbare Innenstadt. Vorgeschlagen wurde, Wellnessangebote zu etablieren.

Schließlich waren auch passende Slogans für St. Georgen gefragt. Ideen waren zum Beispiel "Auf der Höhe der Zeit", "Hier spielt die Musik", "Wir sind Schwarzwald", "Wo schon die Kelten Zuhause waren", "Die kreative Stadt der Tüftler" oder "St. Georgen – Aussteigen lohnt sich".

Die Ergebnisse der Workshops werden im Foyer des Rathauses zwei Wochen lang präsentiert. Alle St. Georgener sind willkommen, die drei Leitthemen sowie dafür entstandene Stadtslogans mit Klebepunkten, welche an der Rathauspforte erhältlich sein werden, zu bewerten. Diese drei Leitthemen werden künftig entscheidend zur Definition eines Leitbildes für St. Georgen beitragen und auch in der kommenden Klausurtagung des Gemeinderats Grundlage für weitere Planungen sein. Ausgelotet werden sollen somit Möglichkeiten, die Stadt und die Ortsteile weiterentwickeln und noch lebenswerter machen.