Ein volles Händel-Programm kommt in der Lorenzkirche gut an. Zu den Hauptakteuren gehören (von links) Dirigent Dominique Sourisse und die Solisten Gabriel Jublin, Emilie Husson und Vincent Eveno. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Workshop für geistliche Chormusik bietet Händel-Werke in der Lorenzkirche

St. Georgen. Händel standen auf dem Programm von "Chant Choral et Musique Sacrée" in der Lorenzkirche. Ein Laienchor, ein Instrumentalquintett und Vokalsolisten boten unter Leitung von Dominique Sourisse mit viel Applaus bedachte Beiträge.

Begrüßt wurden Gäste und Akteure durch Ruxandra Fürtjes, die sich um die deutsch-französische Verständigung im Komitee Schönwald-Bourg Achard bemüht. Mit den für England typischen "Anthems" wurde ein besonderes Genre gewählt.

Die liturgisch ungebundenen, biblischen Gesänge sind verbunden mit Namen wie William Byrd oder Henry Purcell. Händel fand zu großformatigen, prachtvoll-barocken Werken, auch auf profaner Ebene. Beispiele wurden mit der "Ode an Königin Anne", einer Krönungshymne für King George II. oder der "Hymne für ein Kinderhaus" geboten. Bei der weltlichen Kantate "Eternal source of light divine" stachen die Leistungen der in Frankreich bekannten und beliebten Solisten hervor: Gabriel Jublin, der mit seinem lieblich-einfühlsamen Countertenor besondere Reize aussandte, Emilie Husson, die mit ihrem reinen, stark klingenden Sopran und Nachtigallen-Timbre glänzte und Vincent Eveno, der mit seinem satten Bassbariton überzeugte.

Gestaltungsfähigkeit, Ausdruck und Ausführung von Melismen kamen bestens herüber. Ganz dem Chor blieb der zweite Teil aus den "Coronation Anthems for George II." vorbehalten. Die Sänger rekrutierten sich aus verschiedenen Regionen Frankreichs, aber auch aus Belgien oder England. Zusammenwirken und klangliche Homogenität angesichts der kurzen Probezeit waren beachtlich. Die Gedankenwelt und musikalische Ausstrahlung des Hofkomponisten "for his Majesty´s Chapel Royal" wurden erschlossen. Die Krönungszeremonie nach Psalm 89 wurde wirkungsvoll mit Fugato, Mehrstimmigkeit und Preis der Tugenden des Regenten in Szene gesetzt. Vollen Einsatz in allen drei Programmpunkten gab es von Marina Behrens und Maja Linhard (Violinen), Gilles Toussaint (Bratsche), Simone Berner (Violoncello) und Iwona Gadawska (Orgel). Sie sorgten für passendes Kolorit, gefielen mit solistischen Einsätzen und agierten wirkungsvoll. Nur beim "Blessed ar ..." konnte der Spannungsbogen nicht durchgehalten werden. Mit Konzentration, transparenter Tempoangabe und Einsatzgebung führte Dominique Sourisse alle Akteure und sorgte für Sicherheit von der Geburtstagskantate bis zum großen "Hallelujah".