Überglücklich und gerührt zeigen sich Sandra und Michael Rieger nach dem tollen Wahlergebnis. Foto: Vaas

Bürgermeisterwahl: Amtsinhaber gelingt grandioser Sieg. Hunderte Gratulanten kommen in den Rathaussaal. Mit Kommentar

St. Georgen - Strahlende Gesichter im Rathaus: Der amtierende Bürgermeister Michael Rieger bleibt weitere acht Jahre Stadtoberhaupt. Er erhielt gestern bei der Wahl 98,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, 41 Prozent der Wahlberechtigten gingen zu den Urnen.

Den Anfang der Gratulanten machte Bürgermeister-Stellvertreter Joachim Kleiner und Fraktionssprecher der Freien Wähler. Er sprach von einem grandiosen Ergebnis. Das sei das Resultat der persönlichen Leistung Riegers. Kleiner wünschte ihm alles Gute zur Wiederwahl und dass er die nächsten Jahre ein klein wenig ruhiger und entspannter angehen möge, damit er Zeit für Frau und Kinder habe.

Rieger war "überwältigt vom Ergebnis". Er habe auf ein gutes Ergebnis gehofft, weil er sich acht Jahre so gut eingesetzt habe wie er konnte. "Es lag an Ihnen, mir das zu zeigen, und das haben Sie in wunderbarer Weise gemacht." Er sei unglaublich glücklich hier und könne sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Rieger dankte seiner Familie und speziell seiner Frau, die ihn acht Jahre lang unglaublich unterstützt habe. Die Kindererziehung sei manchmal anstrengender als der Beruf. Rieger dankte auch Stadtverwaltung und Gremien: "Die letzten acht Jahre waren ein gemeinsames Projekt, die Zusammenarbeit war bombastisch. Wir waren ein tolles Team. Ihr macht einen unglaublich tollen Job." Riegers letzter Dank ging an die Bürgerschaft, die ihm stets sehr viel Zuspruch entgegen gebracht habe. Er könne mit Sicherheit nicht langsamer treten, sondern werde weiterhin Gas geben müssen. Er freue sich aber auf die nächsten acht Jahre.

Landrat Sven Hinterseh sprach von einem herausragenden Ergebnis. Angesichts nur eines ernsthaften Kandidaten sei es eine hohe Anerkennung. Er beglückwünschte die Bürger "zu einem Bürgermeister, der sich mit Haut und Haaren und der gesamten Familie der Stadt verschrieben hat". Bei Rieger sei immer volle Pulle angesagt. Er sei ein Aktivposten für St. Georgen, der aber auch über den eigenen Kirchturm hinausschaue.

Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach lobte die unkomplizierte, aber zielgerichtete und ergebnisorientierte Art Riegers. Rieger habe dieses Traumergebnis verdient und es sich hart erarbeitet, so Jörg Frey, Bürgermeister von Schonach. Nun sei der Steinbruch in Stockburg wieder voll, so Frey scherzhaft zu den Steinen, die wohl von Rieger abgefallen seien. Manfred Scherer, Fraktionssprecher der CDU, zeigte sich froh über das tolle Ergebnis. Die Wahlbeteiligung sei bis zuletzt ein großes Fragezeichen gewesen. Er selbst habe mit 35 bis 40 Prozent gerechnet, 41 Prozent seien toll.

Sehr froh über die Wiederwahl war Oliver Freischlader, Fraktionssprecher der SPD. Er finde, dass Rieger es absolut verdient habe und sei glücklich, dass dies die St. George ner genauso sehen. Er freue sich auf die nächsten acht Jahre. Gerhard Mengesdorf von der FDP nannte die Wahlbeteiligung "nicht das, was der Bürgermeister eigentlich verdient hätte". Trotzdem habe Rieger bei diesem Ergebnis allen Grund weiterzumachen. Er könne froh sein, dass sich die Wähler so klar für ihn ausgesprochen hätten.

Nach dem offiziellen Ende blieben einige St. Georgener noch zur Wahlparty. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Stadtmusik und der Trachtenmusikverein Langenschiltach.

Kommentar: Wie erwartet

Von Dieter Vaas

Die Wahl ist wie erwartet verlaufen. Wenn Bürgermeister zur Wiederwahl antreten, können sich nicht automatisch sicher sein, weiter die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich zu haben. Manche erhalten echte Gegenkandidaten und müssen einen aufwendigen Wahlkampf befürchten, der Geld und Nerven kostet. Als Michael Rieger Anfang des Jahres bekannt gab, dass er im Amt bleiben wolle, war dies keine große Überraschung. Er bekam spontanen, herzlichen Beifall.

Sein Gegenkandidat suchte Aufmerksamkeit, aber keine Verantwortung. Dennoch legte Rieger seine Hände nicht in den Schoß, brachte eine umfangreiche Wahlbroschüre heraus und ging in alle Ortsteile, um vor Ort Rede und Antwort zu stehen. Die Bergstadt darf sich jetzt auf weitere acht interessante Jahre mit einem Bürgermeister freuen, der mit Hand und Herzen bei der Sache ist und bleibt.