Vortrag: Ernährungsberaterin Anja Muckle informiert zum Thema Darmgesundheit und Immunsystem

St. Georgen. Zum Thema "Alles gut verdaut? – Darmgesundheit und Immunsystem" sprach Ernährungsberaterin Anja Muckle beim Obst- und Gartenbauverein.

Nahrung müsse man gut kauen und einspeicheln, da Verdauung schon im Mund beginne. Der Mund melde dem Verdauungssystem, was komme. Man solle täglich mindestens einmal zur Toilette, denn wenn Nahrung zu lange im Darm bleibe beginne der Körper, aus der Nahrung entfernte Giftstoffe oder Chemikalien wieder aufzunehmen.

Sei der Säure-Basen-Haushalt aus dem Lot könne es unter anderem zu erhöhter Infektanfälligkeit, brüchigen Nägeln, Haarausfall und anderem kommen. Übersäuerung entstehe durch einen aus dem Lot gekommenen Eiweißstoffwechsel. Man esse heute viel mehr tierische Eiweiße als früher und das in schlechterer Qualität. "Essen sie nur Viecher die selber gut gegessen haben." Es gebe viele pflanzliche Eiweiße, beispielsweise in Bohnen oder Linsen.

Menschen hätten kein Fett- sondern ein Zuckerproblem, so Muckle. Getreide wandle der Körper in Zucker um. Bei zuckerhaltigen Mahlzeiten nach 16 Uhr komme nachts die Fettverbrennung nicht in Gang. Das führe auch zu schlechterem Schlaf.

"Schlecht-Schläfer" hätten oft zu wenig Energie zum Schlafen. Da helfe ein "Spätstück". Eiweiß und Fett, ein Schnapsgläschen Sahne oder fetter Käse, schließe den Magen. Nüsse gingen immer, ebenso Öl über die Mahlzeit.

Die Unterversorgung mit guten Ölen führe oft zu Osteoporose, da Knochenaufbau Eiweiß und Fett benötige. Ideal im Körper sei in Bezug auf Omega 6 zu Omega 3 ein Verhältnis von vier bis sechs zu eins. Tatsächlich liege es oft bei 20 zu eins. Omega 6 finde sich in allen tierischen Produkten, entstehe aus Getreideprodukten und sei im ansonsten guten Sonnenblumenöl. Leinöl enthalte fast 60 Prozent Omega 3, und müsse immer im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Aprikosenkernöl helfe Hautzellen bei der Sauerstoffversorgung, Nachtkerzenöl bei der Haut-Regeneration. "Sparen sie nicht beim Kauf von Ölen," so Muckle, die zu ausschließlich kalt gepresstem Öl riet.

Sie ist auch auf die Bedeutung von Spurenelementen, Mikronähr-, Mineral- und sekundären Pflanzenschutzstoffen eingegangen. Vitamine seien Teamplayer und brauchten einander, deshalb würden zum Beispiel Vitamin C-Pillen keinen Sinn machen.

Muckle beschrieb, wie Konzerne nicht-natürliche Inhaltsstoffe unterjubeln. Nur wenn die Quelle nachgeordnet stehe, sei sie garantiert natürlich, wie bei "Vitamin C aus Ananas". Sobald es eine chemische Bezeichnung gebe sei der Stoff garantiert synthetisch. Ebenso wenn zum Beispiel nur Vitamin C ohne natürliche Zutat angegeben sei.

Muckle riet dazu, nur vollreifes Obst und Gemüse zu essen und bei Mahlzeiten immer den Salat zuerst, da der Magen diesen schneller verdaue als zum Beispiel Tierisches oder Getreide.

Laut Muckle entstehen Depressionen oder Neurodermitis im Darm. Die dortigen zwei Billionen Bakterien entschieden, wie es einem gehe. Zum Schluss beschrieb sie, was verschiedene Organe mögen. Weißdorn helfe, den Herzmuskel zu stärken. Traubenkerne enthielten POC, ein Antioxidans. Deshalb solle man beispielsweise keine kernlosen Trauben kaufen,. Die Leber liebe alles was bitter sei, die Niere grüne Kräuter, Kürbis und Bohnen. Walnüsse seien fürs Gehirn, Brokkoli fürs Ohr. Der Darm liebe sauer-vergorenes und alles was blähe. Pilze, vor allem östliche Arten, seien gut für Schleimhäute. Muckle warnte schließlich vor Ungeduld, da sich Auswirkungen einer Ernährungsumstellung erst nach längerer Zeit zeigen.