"Manjula – A Story About Migration" erzählt die Geschichte der Tamilin Manjula Rameshkumara. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Theater im Deutschen Haus geht es um Erlebnisse flüchtender Menschen

St. Georgen (hü). Im Theater im Deutschen Haus laufen derzeit die letzten Proben für die Aufführung von "Manjula – A Story About Migration". Mit viel Engagement wollen die Akteure zum Teil reale Erlebnisse flüchtender Menschen auf die Bühne bringen.

Barbara Zanoni-Bomparola führt Regie in dem Stück

Initiatorin des Projekts ist Barbara Zanoni-Bomparola, die auch Regie führt. Unterstützt wird sie dabei von Götz Knieß und dem Freundeskreis der Puppen- und Theaterbühne. Bereits seit Februar laufen die Proben.

Beginnen wird die Aufführung mit der wahren Geschichte der Tamilin Manjula Rameshkumara, die ihr Schicksal in ihrer Muttersprache wiedergibt. Ein Schattentheater wird die Schilderungen darstellen.

Ein von Zanoni-Bomparola gedrehter Kurzfilm wird ebenso wie das Theaterstück durchaus dramatische Szenen zeigen. Beispielsweise als Manjula sich mit ihrer Tochter Schleppern anvertraut und mit ihnen übers Meer flieht. Gegensätzliche Meinungen zur Flüchtlingsproblematik kommen in einer Krankenhausszene zur Sprache, wo die völlig traumatisierte Manjula sich mit einer guten und einer bösen Krankenschwester konfrontiert sieht. Das Stück wird ein offenes Ende haben. Zanoni-Bomparola wünscht sich, dass Besucher sich ein eigenes Bild machen. Auch Kritik sei erwünscht.

Die Bühne sei eine adäquate Form, um sich mit der vielschichtigen Flüchtlingsproblematik auseinanderzusetzen, meint Götz Knieß. Es lohne auf jeden Fall, sich mit der Thematik zu befassen, so Knieß. In der derzeitigen Diskussion gehe es eher darum, wer die beste Willkommenskultur habe. Der Blick auf Ursachen der Flucht wie zum Beispiel Bürgerkriege werde etwas verstellt.

Vor dieser Thematik schreckten Politik und Medien zurück. Durch das Stück komme ein bisschen von dem zum Vorschein, was hinter der Flucht stecke. Auch seien es insgesamt gesehen immer noch sehr wenige Flüchtlinge, zumal unter Berücksichtigung der vielen Leerstände hierzulande.

Ziel ist es, mehr Verständnis für Flüchtlinge zu wecken

Knieß hofft, dass das Stück etwas mehr Verständnis für Flüchtlinge weckt. Die seien anders und fremd und weckten deshalb Ängste. Im Vergleich mit der puren Existenzangst der Flüchtlinge seien unsere Ängste relativ lächerlich, ist Knieß überzeugt.

Aufgeführt wird das Stück am heute und morgen, 2., 3. sowie 30. und 31. Oktober im Theater im Deutschen Haus. Der Eintritt beträgt neun Euro beziehungsweise ermäßigt sieben Euro. Das Stück eignet sich für Besucher ab zwölf Jahren. Karten sind im Vorverkauf bei Natur- und Feinkost Hoppe erhältlich.