In der französischen Partnerstadt Saint-Raphaël stimmten die Bürger zwar mehrheitlich für Emmanuel Macron, aber zehn Prozent unter dem Landesschnitt. Foto: Marcel Dorer Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Partnerstadt gilt als Hochburg der Konservativen

St.Georgen/Saint-Raphaël. In Frankreich wurde am Sonntag Emmanuel Macron zum Präsidenten gewählt. Auch in St. Georgens französischer Partnerstadt Saint-Raphaël stimmten die Bürger am 23. April und am 7. Mai ab. Der bisherige Präsident, der Sozialist François Hollande, stellte sich nicht zur Wiederwahl.

Les Républicains bislang die stärkste Partei

Saint-Raphaël gilt eigentlich als Hochburg der konservativen Partei Les Républicains (LR, früher UMP), der auch Bürgermeister Georges Ginesta angehört. Den ersten Wahlgang hat daher auch der LR-Kandidat François Fillon mit großem Abstand gewonnen. Er erhielt in der Partnerstadt 38,37 Prozent der Stimmen. An zweiter Stelle lag die Rechtspopulistin Marine Le Pen mit 25,60 Prozent. Der liberale Kandidat Emmanuel Macron erhielt nur 17,25 Prozent.

Fillon wurde landesweit nur dritter und schied deshalb bereits im ersten Wahlgang aus. Bei der Stichwahl am 7. Mai mussten sich die Bürger der Partnerstadt also zwischen Le Pen und Macron entscheiden. Das Ergebnis war relativ knapp. Macron erhielt 54,34 Prozent der Stimmen, seine Gegenkandidatin Le Pen 45,66 Prozent. Macrons Ergebnis in Saint-Raphaël lag damit mehr als zehn Prozent unter seinem landesweiten Ergebnis. Dagegen erhielt Marine Le Pen deutlich mehr Stimmen als im französischen Durchschnitt. Die Wahlbeteiligung war mit 80,04 Prozent im ersten Wahlgang deutlich höher als im zweiten (75,26 Prozent).

Parlamentswahlen folgen nun im Juni

Wie immer finden in Frankreich einen Monat nach den Präsidentschaftswahlen im Juni die Parlamentswahlen statt, die letztlich darüber entscheiden, wer das Land regiert. Dann wird in Saint-Raphaël ein neuer Abgeordneter gewählt. Der Bürgermeister von Saint-Raphaël, Georges Ginesta, der seit 2002 gleichzeitig auch als Abgeordneter amtierte, hat nach 15 Jahren in der Nationalversammlung auf eine erneute Kandidatur verzichtet.