Für viel Spaß sorgt der Autor und Illustrator Hans-Jürgen Feldhaus mit Auszügen aus seinem Comicroman "Echt abgefahren". Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Autor und Illustrator Hans-Jürgen Feldhaus beim Frederick-Tag

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Sehr kurzweilig war der Frederick-Tag in der Stadtbibliothek. Der Autor und Illustrator Hans-Jürgen Feldhaus las aus seinem Comicroman "Echt abgefahren".

Seit 1997 gibt es die Veranstaltung, die Kinder zum Lesen animieren soll und die in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Freiburg, Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, stattfindet. Früher auf einen Tag beschränkt, dauert die Aktion inzwischen zwei Wochen, in diesem Jahr vom 13. bis 24. Oktober. Acht Autoren sind laut Organisatorin Gerti Dijoux von der Fachstelle mit 50 Leseterminen im Regierungsbezirk unterwegs.

St. Georgen beteiligt sich schon seit Jahren an diesem Programm. Feldhaus präsentierte auf humorvolle Art Auszüge aus seinem Comicroman, der die Abenteuer des elfjährigen Jan Hensen schildert. Getreu dem Titel erlebt der eine "echt abgefahrene Feriengeschichte über Freundschaft, Familie, Schule, Beruf, Erfolg und iPads".

Feldhaus bereicherte die Lesung mit Zeichnungen wie sie in seinen Büchern vorkommen, sehr zur Belustigung der Kinder. Die bezog er in das Geschehen mit ein, ließ sie Fragen zur Geschichte beantworten oder gar teilhaben am Zeichnen seiner Figuren.

Jan nahm dabei als Hauptperson kein Blatt vor den Mund und beschrieb in cooler Sprache, wie er sich im Italienurlaub mit seinem Klassenkameraden, der "Oberleuchte Hendrik Lehmann", auseinandersetzen muss. Oder dass die beim Klassenausflug besuchte Jugendherberge "wie ein Hochsicherheitsgefängnis für Massenmörder" aussieht.

Für Lucia Kienzler, Leiterin der Stadtbibliothek, und Mitarbeiterin Gabi Eimer ist das Heranführen ans Lesen sehr wichtig. Das müsse schon bei den Jüngsten anfangen, sind sie überzeugt. Deshalb organisiert Eimer alle zwei Wochen, jeweils mittwochs um 15.30 Uhr, die "Lesezeit" für Kinder im Grundschul- und Kindergartenalter. Nächster Termin ist der 22. Oktober.

Zwar sind die beiden Frauen neuen Medien nicht abgeneigt. Diese können laut Eimer aber klassisches Vorlesen nicht ersetzen. Das Emotionale gehöre unbedingt zur Sprachentwicklung dazu. Sprache könne über Medien nicht so vermittelt werden wie über das persönliche Vorlesen, ist sie überzeugt.