Helfried Günther Glitsch ist im Kreisalmanach ein Beitrag gewidmet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisalmanach über Kunst und Künstler / Weitgehend intakte Natur und ökologisches Profil

Von Harald Mittelstaedt

Königsfeld. Heimat-Tradition, Verlässlichkeit und Geborgenheit sind die Leitlinien des Almanachs 2015. Das Schwarzwald-Baar-Jahrbuch zeigt in der 39. Auflage laut Landrat Sven Hinterseh alle Stärken der Städte, Gemeinden und der darin lebenden Menschen auf. Einige Persönlichkeiten demonstrierten in ihrer individuellen Art und Weise, was Heimat für sie bedeutet.

Geradezu geadelt wird im neuen Almanach die Kurgemeinde Königsfeld mit dem Prädikat "Ort der zarten Melancholie". Autorin Stephanie Wetzig preist den Kurort als eine Insel der Ruhe, die auch Nobelpreisträger und Ehrenbürger Albert Schweitzer zu schätzen wusste. Erwähnt wird allerdings auch in dem Beitrag, dass durch mangelnde Industrieansiedlungen Königsfeld (vor dem Finanzausgleich) die einkommens-schwächste Gemeinde des Schwarzwald-Baar-Kreises ist.

Punkten kann der Ort laut der Autorin indes mit einer weitgehend intakten Natur und seinem ökologischen Profil als heilklimatischer Kur- und Kneippkurort, als Klimaschutz- und Energiespar- sowie Solarkommune. Für einen Ort dieser Größenordnung sei das kulturelle Angebot beachtlich und habe eine lange Tradition. Zum Begriff Kultur zähle auch Manfred Molicki, der Königsfeld den Titel "Zeitkurort" verschafft habe.

Bildung spiele eine große Rolle. Als Beispiel dienen hier die weithin bekannten Zinzendorfschulen mit mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern. Königsfeld sei zudem ein gern gewähltes Ziel für Urlauber und Kurgäste. Das belege die Zahl von 200 000 Übernachtungen jährlich. Laut Bürgermeister Fritz Link müsse der Kurort indes auf die rückläufige Beliebtheit bei privaten Zimmeranbietern reagieren. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass auch künftig die Worte Albert Schweitzers "Die Zeit in Königsfeld war die schönste meines Lebens" für viele Bürger und Gäste Gültigkeit haben.

Auf den Physiologieprofessor und Künstler Helfried Günther Glitsch könnte das zutreffen. Der in Berlin geborene und ab 1949 in Königsfeld aufgewachsene facettenreiche Künstler ist nach zahlreichen Etappen im Jahr 2000 wieder nach Königsfeld zurückgekehrt. Neben seinen bemerkenswerten Erfolgen in der wissenschaftlichen Arbeit als Physiologieprofessor widmete sich Glitsch, so Autor Stephan Simon, stets auch seiner Leidenschaft, der Kunst. In seinem neu gebauten Haus, das er mit seiner Frau nach der Pensionierung bezog, bietet ein geräumiges Atelier mit professionell ausgestatteter Druckwerkstatt Besuchern die Möglichkeit, sich einen Überblick über das gesamte Spektrum seiner künstlerischen Arbeit zu verschaffen.