Martina Sturm ist eine der „Kranken-Taxi-Fahrerinnen“ und findet ihre Arbeit sehr spannend Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Fahrdienst: Spezialfahrzeuge sind vorhanden / Rotes Kreuz braucht Fahrer mit Personenbeförderungsschein

Bereits im Jahre 2015 hatte der St. Georgener Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes eine finanzielle Schieflage und ein kernigen Defizit bei den Krankenfahrten bilanziert. Vor allem auch die Schülertransporte waren in höchstem Maße defizitär.

St. Georgen. Der Vorsitzende Johannes Probst berichtete nun, dass sich der Ortsverein davon endgültig getrennt habe. Fünf Kleinbusse waren im Einsatz. Längst seien diese nicht kostendeckend gelaufen. Eigentlich sei der Ortsverein beinahe so weit gewesen, auch Kranken- und Schwerbehindertenfahrten einzustellen. "Wir haben dann länger gerechnet und kamen letztendlich zum Schluss, dass wir diese Fahrten beibehalten wollen – sie passen auch sonst ganz gut zum übrigen Portfolio", stellte er fest. Außerdem wurde das Budget für solche Fahrten durch den Kostenträger aufgestockt und das Angebot sei kostendeckend.

Vor allem Kranke und behinderte Menschen können profitieren

Doch die drei Caddies der Ortsgruppe sollen noch weitere Dienste leisten. Denn oft stehe für kranke Menschen kein adäquates Taxi zur Verfügung, wenn diese beispielsweise einen Arzt besuchen oder schlicht einkaufen gehen wollen. "Wir als DRK sind dazu in der Lage, ein Spezialtaxi für Rollstuhlfahrer aufbieten zu können. Und unsere Caddies haben sogar schon ein Taxameter eingebaut", berichtete der Ortsvereinsvorsitzende. Davon würden vor allem Kranke und behinderte Menschen profitieren. Es gebe zudem Überlegungen, für aktive und passive Mitglieder eine Vergünstigung anzubieten.

Um diesen Dienst mit allen Fahrzeugen realisieren zu können, brauche man zusätzliche Fahrer mit Personenbeförderungsschein, die auch bereit seien, sich an DRK-Fortbildungen zu beteiligen, um im Bedarfsfalle Erste Hilfe auf hohem Niveau leisten zu können. "Wir suchen mehrere solcher Fahrer auf Basis geringfügiger Beschäftigung," bestätigte Probst.

Doch bereits jetzt ist das "Patienten-Taxi" ganz schön unterwegs. Eine der Fahrerinnen ist Martina Sturm. Sie stellt aber auch immer wieder fest, dass Termine nicht eingehalten werden können, weil sie manchmal schlicht im Verkehr hängen bleibe, wenn bei hohem Verkehrsaufkommen beispielsweise landwirtschaftliche Maschinen auf der Bundesstraße unterwegs sind. Dennoch hofft auch sie auf viele Fahrten, denn zumeist sind die Mitfahrer recht fit und "man kann sich wunderbar mit ihnen unterhalten, so kommt keine Langeweile auf", sagte sie schmunzelnd.

Weitere Informationen: 07724/946933