Religion: Ökumenische Gruppe tanzt für den Frieden / Eberenz: "Friede ist kein Sofa"

St. Georgen. Einen Tag für den Frieden und für sich selbst haben Hannelore Eberenz und Brunhilde Bippus für die evangelische und katholische Kirchengemeinde angeboten.

18 Teilnehmer haben sich im Ökumenischen Gemeindezentrum getroffen. Sie sind neben etlichen aus St. Georgen auch aus Trossingen, Königsfeld, Tennenbronn und Villingen angereist. Um eine heimelige Atmosphäre zu schaffen, stand in der Mitte eine beleuchtete Kupferschale. Efeu umkränzte diese zusammen mit Teelichtern.

Musik regt dazu an, über Friedensbotschaft nachzudenken

Auf Zetteln war Friede in verschiedenen Landessprachen zu lesen. Die beiden Leiterinnen zeigten die jeweiligen Tanzschritte zu beschwingten und auch ruhigen Tänzen. Aus dem CD-Spieler ertönte beruhigende Musik. Da war aus der Lateinamerikanischen Messe das "Gloria" zu hören mit der herrlichen Stimme von Olivia Molina. Bippus erklärte: "Wir gehen im Kreis, so ist jeder gleichberechtigt." Die Musik regt dazu an, über die Friedensbotschaft nachzudenken.

Der Friedensgruß des Heiligen Franziskus "Pace e bene" (Friede und alles Gute) hilft dabei, aus der Mitte Kraft zu schöpfen und nach außen zu tragen. Eberenz stellte klar: "Friede ist kein Sofa." In dem Buch "Frieden stiften – jeden Tag" sind 365 Gedanken und Anstöße zu finden. Von Dietrich Bonhoeffer ist durch Eberenz zu vernehmen: "Wie wird Friede? Friede muss gewagt werden." In dem gleichen Buch stammt das Vorwort von Dorothee Sölle, über die Ana-Maria Raffai ein paar Tage zuvor einen aufrüttelnden Vortrag über Gewaltfreiheit gehalten hatte. Einige Zuhörer von dort waren bei dem Tanz für den Frieden dabei. Auch in dem Vorwort geht es um die Gewalt. Sölle schreibt: "Gewalt, so drückt es mein alter Freund der Jesuit Dan Berrigan aus, ist total unfähig, auch nur ein Problem zu lösen." In den Pausen konnten sich die Teilnehmer über das Gehörte bei selbst mitgebrachten Speisen und Getränken austauschen. Es herrschte eine gelöste Stimmung im Raum. Die Anwesenden haben für die restlichen Novembertage und die dann beginnende Adventszeit Kraft und Ruhe geschöpft. Zu dem Lied "Pace" fassten sich alle an den Händen, tanzten im Kreis und wünschten sich gegenseitig Frieden.

Offenes Tanzen mit Musik aus aller Welt – von klassisch, modern und traditionell bis meditativ ist am Freitag, 24. November um 20 Uhr im Ökumenischen Gemeindezentrum.

Weitere Informationen: Hannelore Eberenz, Telefon 07724/1820