Selbst Lebensmittel sorgen beim Gangsterpärchen für Unfrieden. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: "Zwei wie Bonnie & Clyde" und die Unbilden im Miteinander / Eigenproduktion überzeugt

St. Georgen. Sehr vergnüglich war die Eigenproduktion "Zwei wie Bonnie & Clyde" des Theaters im Deutschen Haus.

Das Stück stehe schon lange auf ihrer Wunschliste, so die Regisseurin Verena Müller-Möck. Es sei fröhlich, habe aber auch Niveau. Mit Alexandra Ben und Jörg Kluge habe sie das ideale Pärchen dafür gefunden. Von den Autoren des Stücks, Sabine Misiorny und Tom Müller aus Köln, habe sie einen ganz netten Brief bekommen. Sehr schön sei auch die thematisch passende Begleitung durch die Musiker der Jugendmusikschule. Lennard Fiehn am Saxophon, Thomas Duttenhöfner am Keyboard und Neil Richter am Bass begleiteten die Aufführung mit entspanntem Jazz. Zur Einführung spielten sie passenderweise das "Bonnie & Clyde"-Thema. Einen Schuss Realismus brachten Einspieler mit Radiomeldungen, gesprochen von echten Moderatoren von Radio Neckarburg.

In der Krimikomödie ging es nur nominell um das berühmte Gangsterpaar. Denn die beiden Protagonisten, Manni und Chantal, waren so ziemlich das genaue Gegenteil, ambitioniert – aber ziemlich talentlos. So endeten wiederholt Versuche eine Bank auszurauben in Fehlschlägen und so blieb es immer wieder nur bei der Vorfreude aufs große Geld. Mal, weil Chantal sich den Weg zur Bank nicht merken konnte, mal weil es an den zur Tarnung benötigten Strümpfen mangelte oder weil dem Pärchen andere Gauner zuvorgekommen waren. Und als dann doch das große Geld lockt lief natürlich auch nicht alles reibungslos.

Für viele Lacher sorgten die sehr kuriosen Proben der Banküberfälle, die schon erahnen ließen, dass nicht alles wie geplant funktionieren würde. Einen großen Anteil an den Problemen hatte die nicht mit allzu viel Intelligenz ausgestattete Chantal. Sabine Misiorny brachte die Rolle auf sehr unterhaltsame Weise auf die Bühne und verstand es, ihren Partner immer wieder mit ihrer naiven Art zur Weißglut zu bringen.

Jörg Klug dagegen gab perfekt den allzu gutmütigen Manni, der trotz wiederholter Sabotagen seiner Partnerin treu zu ihr hielt, beinahe zumindest. Die Wortgefechte und Reibereien des Gangsterpaars bereiteten den Besuchern offenbar großes Vergnügen. Am Schluss bedankten sie sich mit lang anhaltenden Applaus. Anschließend waren alle zu einer kleinen Premierenparty eingeladen.

Weitere Informationen: "Zwei wie Bonnie & Clyde", Theater im Deutschen Haus, Samstag, 24. und Freitag, 30. September sowie Samstag, 1. Oktober, Freitag, 14. Oktober und Samstag, 15. Oktober.