Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach (links) beweist einmal mehr seinen Wahlslogan (Mit mir ka mer schwätze), als er mit David und Miriam Gwosch, Lukas Spitznagel, Lukas Nusser. Sarah Messmer, Lisa Haberstroh, Luis Löffler sowie Michaela und Nathalie Höflich von der Dekanats-KJG ins Gespräch kommt Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweistündiges Gespräch mit dem Parlamentarier / Der ermuntert sie zum Weitermachen – und lädt sie ein

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen/Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Dekanatsvorstand des Dekanats Schwarzwald-Baar der Katholischen jungen Gemeinde (KJG) hat sich in den Räumen der evangelischen Freikirche mit Karl Rombach ins Gespräch zu kommen.

Sie jungen Katholiken hatten sich für zwei Stunden den CDU-Landtagsabgeordneten eingeladen. Zwar sei der Kontakt schon Anfang Dezember aufgenommen worden, wie der Dekanats-Jugendreferent Matthias Gsell feststellte – doch die E-Mail sei niemals bei ihm angekommen, erklärte Rombach. So habe der Anruf am Mittwoch ganz kurzfristig den Kontakt hergestellt. "Wer mich kennt, weiß, dass ich am Wochenende auch noch mal ganz schnell reagiere, wenn keine Weltreise erforderlich ist", betonte der Abgeordnete. Und dies sei mit einer Fahrt nach St. Georgen gut möglich.

Er stellte sich den Fragen denn auch, die die jungen Christen an ihn hatten. Was vielleicht manchmal wichtiger sein kann: "Politik soll nicht sprechen, sondern vor allem hören", stellte er fest. Er zollte den jungen Frauen und Männern tiefen Respekt, dass sie bereit seien, sich innerhalb des Dekanats für ihre Altersgenossen einzusetzen.

Zunächst berichteten David Gwosch und Matthias Gsell etwas über die KJG-Bewegung im Allgemeinen und auch über die im Dekanat im Speziellen. 14 Ortsgruppen gebe es, aus diesen würden, demokratisch und möglichst paritätisch, die Mitglieder des Dekanatsvorstands gewählt. "Wir sind sehr demokratisch organisiert, das hat schon das eine oder andere Mal Ärger gegeben", gab Gwosch zu bedenken.

Er gab in einer kurzen Vorstellung den jungen Männern und Frauen einen Überblick über die bundesweite Organisation der Katholischen jungen Gemeinde, die für Begegnung, Beziehung und Ernsthaftigkeit ebenso steht wie auch für Religiosität. Sie stünde in einer Reihe mit anderen katholischen Jugendverbänden unter dem Dachverband Bund Deutscher Katholischer Jugend. "Wir übernehmen soziale, pädagogische und politische Verantwortung", erklärte er.

Da die KjG gegen jede Art der Ausgrenzung mobil mache, sei sie schon das eine oder andere Mal in den oberen Etagen der katholischen Kirche angeeckt. "Wir sind auch stark politisch interessiert, so dass 1977 die Deutsche Bischofskonferenz eine Kurskorrektur forderte", erläuterte David Gwosch. 1978 entzog die Institution Kirche der Jugendorganisation sogar das Vertrauen. Beim Besuch des Papstes in Freiburg im Jahre 2011 verlangte die Organisation ein "demokratisches Amen".

1000 Jugendliche wollen sich auf der Reichenau treffen

Derzeit befindet sich die KjG in einer fünfjährigen Kampagne, nach "Zeit für Vielfalt" im Jahr 2014 heißt es in diesem Jahr "Helden-Welten", deren Höhepunkt auf der Insel Reichenau stattfinden soll. Vom 13. bis zum 17. Mai werden dort mehr als 1000 Jugendliche erwartet, der Höhepunkt soll ein Festivalabend werden.

Matthias Gsell erläuterte die Stellung des Dekanats innerhalb der bundesweiten Abteilungsstruktur. Insgesamt seien deutschlandweit rund 175 000 Kinder und Jugendliche im Verband organisiert, die durch etwa 15 000 ehrenamtliche Helfer betreut würden. "Wir wollen das Gerücht von Gott wachhalten. Dazu organisieren wir Freizeiten und Ähnliches, um unseren Glauben öffentlich zu machen", erklärte er.

"Ich kann mich sehr gut in eure Arbeit hineinversetzen", stellte Rombach fest. Mit 17 Jahren sei er selbst Teil von Jugendbewegungen gewesen. Man müsse ein Stück weit geleitet werden, er finde es gut, Gemeinschaft zu leben und sich in die Gesellschaft einzubringen. Mentale Stärke im Frieden nachhaltig zu sichern, sei auch sein Anliegen. Das Verständnis für andere Menschen beginne eigentlich schon im Kindergarten. "Bringen Sie sich weiterhin ein, pflegen Sie Gemeinschaft", forderte er. Und "wenn Sie mal in Stuttgart sind, kommen Sie einfach vorbei; ein oder zwei Besucher kann man immer unterbringen. Und wenn Sie als Gruppe kommen wollen, schaffen wir das auf Dauer sicher auch", erweiterte er sein Angebot.