Antonia Mussachio-Torzilli präsentiert den Wirkstatt-Baum, der die Arbeit der Institution illustriert. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Personalie: Antonia Musacchio-Torzilli engagiert sich seit vielen Jahren für St. Georgen

Seit 18 Jahren arbeitet Antonia Musacchio-Torzilli in der Wirkstatt. Ab Juni ist sie darüber hinaus Integrationsbeauftragte. Ein Besuch bei der Frau, die sich unermüdlich engagiert – und sich selbst für niemand Besonderes hält.

St. Georgen. "Ich bin ganz gewöhnlich", sagt Antonia Musacchio-Torzilli und zuckt mit den Schultern. Sie sitzt in ihrem überschaubaren Büro in der Wirkstatt. Es ist schlicht eingerichtet, neben zwei kleinen Schreibtischen gibt es einen runden Tisch für Besprechungen. Einige Flyer und Fotos hängen an der Wand. Ein Büro, das auf genauso wenig Aufhebens bedacht ist, wie die Frau, die es Tag für Tag nutzt.

Dabei hat die gebürtige St. Georgenerin durchaus einiges vorzuweisen. Seit 18 Jahren arbeitet sie in der Wirkstatt, hat zahlreiche Projekte betreut und umgesetzt, ist Anlaufstelle für all jene, die sich engagieren möchten. "Es ist bemerkenswert, wie sich die Bürger für ihre Stadt einsetzen", sagt sie über das Engagement der St. Georgener.

Die studierte Sozialpädagogin befand sich im Erziehungsurlaub, als die Wirkstatt ins Leben gerufen und die damit verbundene 50-Prozent-Stelle ausgeschrieben wurde. Mittlerweile sind ihre Söhne 21 und 23 Jahre alt, doch ihre Arbeitsstelle hat Musacchio-Torzilli bis heute.

Haus und Garten halten sie privat auf Trab

Sie habe sich bereits selbst die Frage gestellt, weshalb sie sich bislang nicht anderweitig umgesehen hat. Eine Antwort war schnell gefunden. "Die Arbeit in der Wirkstatt ist so vielfältig, dass ich im Grunde nie das Gleiche mache", erklärt sie. Kein Tag sei wie der andere, Langeweile komme selten auf.

Wie zur Bestätigung klingelt immer wieder das Telefon. Der prall gefüllte Terminkalender wird zu Rate gezogen, Seite um Seite weitergeblättert. Über zu viel Freizeit verfügt Musacchio-Torzilli wahrlich nicht. Findet sie dennoch mal einige Minuten für sich, kümmert sie sich um Haus und Garten in Peterzell. "Da gibt es immer was zu tun", sagt sie.

Während sie über ihre Arbeit spricht, dringt Kinderlachen und Stühlerücken aus einem Nebenzimmer durch die Tür. Parallel findet eine Kinderbetreuung statt – eines der vielen Projekte, das sie gemeinsam mit Ehrenamtlichen verwirklicht hat. Besonders stolz ist die 52-Jährige auf das Reparaturcafé – eines der bislang aufwendigsten Projekte. "Wir haben viele Gespräche im Vorfeld führen müssen", erinnert sie sich. Schließlich sollten die ehrenamtlichen Tüftler den Geschäften vor Ort keine Konkurrenz machen. Der Einzelhandel wurde deshalb in die Gespräche miteinbezogen.

Doch es gibt auch Projekte, die in den rund 20 Jahren nicht realisiert werden konnten, beispielsweise die Arbeitsloseninitiative. Zwei Personen wollten damals Arbeitssuchenden unter die Arme greifen, mit ihnen Bewerbungen und Lebensläufe schreiben. "Das kam nicht so gut an", meint sie.

Ab Juni ist sie Integrationsbeauftragte

Ab Juni wird Musacchio-Torzilli, die italienische Wurzeln hat, zusätzlich als Integrationsbeauftragte für die Stadt St. Georgen angestellt sein. "Ich will den Menschen helfen, dass sie in ihrer neuen Heimat ankommen", erklärt sie. "Denn wenn die Integration gelingt, haben wir alles etwas davon."